Yoga morgens oder abends?

blondeulli fragt:

Mich beschäftigt noch eine Frage:

Wie sind eure Erfahrungen in Bezug auf den Zeitpunkt des Übens? Ich bin eine Eule und komme nur sehr schwer morgens aus den Federn. :( Ich weiß aber auch, dass es empfohlen wird, morgens gleich nach dem Aufstehen Yoga zu praktizieren. Zurzeit mache ich meine Übungen abends unmittelbar nachdem ich von der Arbeit nach Hause komme und vor dem Abendessen. Nach meiner Abendpraxis fühle ich mich eigentlich immer sehr wohl und gehe entspannt in den Feierabend, wobei ich gestehen muss, dass ich dann aber auch immer den "Schweinehund" überwinden muss, weil ich schon ziemlich groggy von der Arbeit komme. Andererseits hilft es morgens vielleicht beim Wachwerden?

Wo liegt eurer Meinung nach der Vorteil am morgendlichen Üben? Lohnt es sich wirklich für mich, mich morgens gegen meine Natur zum Yoga zu "quälen"? Überwiegen da die Vorteile? Und was spricht gegen die Praxis am Abend?

Freue mich über eure Meinungen!

Lieben Gruß, Ulli

Die Antworten lauten wie folgt:

channa

Hallo Ulli,

die beiden wichtigsten Vorteile am morgendlichen Üben liegen für mich darin, dass erstens der Kopf noch klar ist und sich noch nicht mit den Ereignissen und Sorgen des anstehenden Tages „vollgeladen“ hat. Dadurch schweift man mit den Gedanken nicht so leicht ab, was ja nicht nur für die Meditation, sondern auch für die Asana-Praxis angenehm ist.

Der zweite Vorteil ist, dass der Morgen bei vielen Menschen sehr routiniert ist (Aufstehen, Zähneputzen, Duschen, Frühstücken, Zeitung lesen etc.) und es einem leichter fällt, in diese Routine noch etwas einzufügen. Der (Feier)Abend dagegen ist normalerweise weniger routiniert. Ich meine, einmal arbeitet man länger, das nächste Mal trifft man sich mit Freunden zum Essen oder besucht einen Kurs etc.

Du musst ja auch nicht gleich eine Stunde am Morgen üben. Nimm dir doch für den Anfang 10–15 Minuten vor und schau, wie es sich entwickelt. Auch bevorzuge ich morgens eher Dehnübungen und einfachere Asanas, weil ich noch recht steif bin und mein Kreislauf erst noch hochfahren muss ... Und du kannst zusätzlich, wenn du abends rechtzeitig nach Hause kommst und nicht zu müde bist, noch einmal ein paar Asanas üben.

Ich denke, dass auch eine Eule wie du ;-) sich an eine morgendliche Asana-Praxis gewöhnen kann. Wenn es nämlich erstmal genauso Teil der morgendlichen Routine geworden ist, wie zum Beispiel das Zähneputzen. Das ist ja nun auch nicht gerade spannend, aber die meisten überlegen gar nicht erst, sondern tun es einfach …

Herzliche Grüße

Channa

Atreju59

Hallo,

ich empfinde das anders, obwohl ich morgens relativ gut aus den Federn komme.

Gerade morgens schaue ich nach vorne, bin in Gedanken beim Tagesablauf und finde nicht die Konzentration, mich ganz auf die Übungen und die Entspannung einzulassen. Auch deshalb nicht, weil ich bei den Übungen latent das Gefühl habe: "gleich musst du aber dann doch los in den Tag".

Morgens bin ich noch ein wenig steif, die Muskeln sind nicht so durchblutet. Zudem ist die Gefahr z. B. einer Zerrung größer. Es sei denn, man macht kurz vorher ein kleines Aufwärmprogramm. Deshalb brauche ich immer ein wenig Anlaufzeit. Und die Zeit summiert sich auf. Da bleibe ich lieber noch eine halbe Stunde morgens länger im Bett oder lasse mir mehr Zeit für das Frühstück.

Für mich persönlich ist es besser, abends zu üben. Hier finde ich im Yoga einen Ausgleich zum Tag im Büro. Man kommt wieder "runter" und die oft statischen Haltungen auf Drehstuhl und am PC kann ich danach schön mit Yoga ausgleichen. Zudem laufe ich 5–6 mal die Woche unmittelbar nach dem Feierabend. Auch hier ist es für mich besser abends, nach dem laufen, Yogaübungen zu machen. Selbst wenn ich die eine halbe Stunde übe, bevor ich schlafen gehe. Dann gehe ich mit einem lockeren und wohligen Gefühl ins Bett. Das ist jedenfalls besser als die letzte halbe Stunde auf dem Sofa vor dem TV zu sitzen. Dies ist auch oft Routine. Eine Routine allerdings, die sich lohnt zu ändern.

Das Ganze ist halt individuell zu sehen. Vor- und Nachteile gibt es hier wie dort. Das richtet sich auch ein bisschen nach Beruf und Lebensauffassung und welchen Stellenwert Yoga haben soll.

Wenn ich mal nicht mehr im Arbeitsleben stehen sollte, werde ich mein Üben vielleicht auf den Morgen verlegen.

LG

Dieter

Alexx

Hallo Zusammen!

Ich hab recht wenig Zeit für mich selbst und so bedeutet Yoga für mich, mir etwas Gutes zu tun. Danach bin ich so entspannt, dass es mir schwer fällt, wieder in die Gänge zu kommen. Darum ist mir der Abend lieber, so eine Stunde vor dem Schlafengehen. Danach noch eine schöne warme Dusche und ab ins Bett.

Übe ich morgens, bin ich danach absolut nicht motiviert, meinen Aufgaben nachzugehen – und das geht nun mal gaaar nicht :-).

Liebe Grüße

Alexx

blondeulli

Vielen Dank für eure Meinungen!

Ich glaube, ich bin auch eher der Typ für das abendliche Yoga, weil ich danach auch sehr entspannt bin und eher auf "Feierabend" eingerichtet als auf "Aufgaben des Alltags bewältigen".

Vielleicht werde ich im Urlaub mal das morgendliche Yoga ausprobieren und sehen, wie ich damit klarkomme.

Namastè

Ulli

corina

Wenn es für dich bisher gestimmt hat, abends zu praktizieren, dann nur weiter so. Den »inneren Schweinehund« gilt es auch zu anderen Zeiten zu überwinden, der macht vorm Morgen nicht halt – zumindest bei mir ist es so ;).

Finde die Idee prima, mal im Urlaub die andere Variante auszuprobieren und dann zu schauen, was dir »besser« zusagt.

Viel Freude beim Ausprobieren und Finden.

Einen schönen Tag wünsch' ich dir,

Corina

soleil

Liebe blondeulli,

wenn du morgens mit Yoga in den Tag gehst, hast du eine energetische und gelenktechnische Bereicherung (gegen Gelenksteifigkeit und für mehr eigene Aufmerksamkeit). Du bist anschließend mental heruntergefahren und reagierst so anders auf deine Umwelt und alle anstehenden Probleme.

Machst du Yoga abends, fährst du so runter, dass du weißt, was deine Probleme sind und so dein Leben umstellst oder du so aufgetankt hast, dass du bis Mitternacht nicht tot zu kriegen bist.

Alles Liebe wünscht soleil

Silvia75

Hallo zusammen,

also ich liebe Yoga morgens und abends. Jede Tageszeit hat seine unterschiedlichen Qualitäten. Aber Yoga zu machen, ist für mich zu jeder Tageszeit das Schönste überhaupt. :)

Ich passe allerdings die Übungen an die Tageszeit an. Während ich abends eher Asanas oder Flows mache, die beruhigend und entspannend wirken, mache ich morgens mehr »Action«. Ich fange beispielsweise mit dem Sonnengruß an und mache dann einige dynamische Flows oder Asanas, die mich in Schwung bringen. Eigentlich bin ich nämlich auch eher ein Morgenmuffel und komme schwer aus dem Bett und morgens sowieso nicht gut in die Gänge. Aber dank Sonnengruß und Co. brauche ich nicht mal mehr etwas für meinen morgens sehr niedrigen Kreislauf einzunehmen.

Außerdem bin ich morgens recht steif in den Muskeln/Sehnen, sodass Yoga auch hier hilft, schneller lockerer zu werden.

Liebe Blondeulli, wenn du aber abends sehr mit Yoga zufrieden bist, solltest du das nicht ändern. Vielleicht kommt irgendwann von ganz allein der Wunsch, dass du morgens etwas tun willst. Wenn nicht – auch völlig okay! Hauptsache, es stimmt für dich!

Liebe Grüße

OM Shanti

Silvia

Aheike

Wollte euch noch meine Erfahrung mitteilen.

Ich übe vorwiegend am Abend. Allerdings durch meine Schichtarbeit oftmals auch am Vormittag. Und komme recht gut damit klar. Wenn ich abends übe, habe ich die Erfahrung gemacht, recht gut zu schlafen. Und... meinen inneren Schweinehund muss ich dabei nicht überwinden. Im Gegenteil, ich tu mir ja was Gutes!! :)

Namaste

Andrea

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Siehe auch

abend mann mond 564

Die körperlich leistungsstärkste Zeit liegt bei vielen Menschen um 11 Uhr am Vormittag. Doch wer kann zu dieser Zeit schon Yoga praktizieren? Der frühe Morgen ist eine gute Yoga-Zeit, doch eher für Pranayama und Meditation. Für anspruchsvolle Hatha-Übungen sind die Gelenke noch nicht geschmeidig genug. Darum stellen sich viele erst am Abend auf die Matte. Lese hier, welche Übungen sich für die Zeit des Sonnenuntergangs eignen.

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Woher stammen diese Beiträge?

Früher gab es auf Yoga-Welten.de einen Forumsbereich. Dieser musste aus technischen Gründen abgeschaltet werden, es gab aber auch fast keine neuen Diskussionen mehr. 

Um die oftmals sehr wertvollen Beiträge der Forumsteilnehmer zu "retten", habe ich die ursprünglichen Posts als Grundlage für eine Neuformulierung genommen und zu einem eigenständigen Text umgeschrieben. 

Dabei wurden auch Dopplungen, Rechtschreibfehler und auch themenfremde Postings korrigiert, gekürzt oder ganz weggelassen. Diese "Straffung" erleichtert den Einstieg ins Thema. Zudem wurden die Texte neu formuliert und um Sachverhalte, Bilder etc. ergänzt. Fehler durch diese Textergänzungen etc. sind natürlich nur mir anzulasten. Ich hoffe aber und habe mich sehr darum bemüht, dass die Aussagen der Forenteilnehmer dabei nicht verfälscht wurden.

Unter jedem Posts gibt es die Möglichkeit, diesen weiterhin zu ergänzen, auf Fehler aufmerksam zu machen usw.

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Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und im Finanzsektor ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten. Als Vater von drei Kindern treibt er in seiner Freizeit gerne Sport, meditiert und geht seiner Leidenschaft für spannende Bücher und ebensolche Filme nach. Zum Yoga hat in seiner Studienzeit in Hamburg gefunden, seine ersten Lehrer waren Hubi und Clive Sheridan.

https://www.yoga-welten.de

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