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Die Asana Bhujangasana, gemeinhin als Kobra bezeichnet, stärkt den Rücken und öffnet das Herz. Hier findest du die Anleitung zur korrekten Ausführung, Wirkungen, Kontraindikationen und Videos zu Bhujangasana, der Kobra.

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Die Ausführung der Kobra

  • Lege die Hände flach unter die Schulter auf den Boden.
  • Lege die Stirn auf den Boden.
  • Die Füße sind hüftbreit auseinander nach hinten gestreckt, liegen auf dem Fußrücken auf.
  • Mit der nächsten Einatmung:
  • Führe den Kopf nach vorne und oben.
  • Drücke die Schulterblätter nach hinten.
  • Spanne das Gesäß an.
  • Richte dich bewusst Wirbel für Wirbel auf.
  • Hebe den Oberkörper soweit an, wie es angenehm ist (nicht weiter!). Die Arme werden dabei gestreckt, müssen (manche sagen: dürfen) aber nicht ganz durchgestreckt werden. Die Hubkraft beim Anheben sollte vornehmlich (manche sagen: ausschließlich!) aus den Rückenmuskeln kommen, weniger aus den Armen.
  • Bleibe 30 Sekunden bis 1 Minute (oder länger) bewegungslos in der Stellung.
  • Komme langsam unter Nutzung der Rückenmuskeln – Wirbel für Wirbel – aus der Stellung zurück.
  • Spüre nach.

Generelle Tipps zur Asana-Ausführung

Wenn du in die Stellung kommst, mache diese zunächst bewegungslos. Es ist eine gute Basis, eine Asana für zehn ruhige Atemzüge regungslos (oder zumindest sehr ruhig) zu halten. In dieser Zeit auch keine Korrekturen vorzunehmen oder tiefer zu dehnen.

  • Der Atem in der Asana
    Wenn du in Stellung gehst und dich dabei ausdehnst, atme beim In-Die-Stellung-Gehen ein. Umgekehrt, bei zusammenziehenden Stellungen, atme beim Reingehen aus. Beim Auflösen der Stellung entsprechend umgekehrt.

    Wenn du in der Stellung bist, beruhige den Atem. Immer weiter (siehe dazu auch: Yoga - wie atmen?. Atme mit dem Bauch und verlangsame und verfeinere deine Atmung im Laufe des Haltens der Stellung. Wenn problemlos möglich baue kleine Atempausen ein. Verlangsame den Atem so weit, wie es ohne Stress möglich ist.

    Wenn du einen Schritt weiter gehen willst, atme während deiner gesamten Asana Praxis in der Ujjayi-Atmung (hier erläutert). Halte dann deine Konzentration während der gesamten Übung beim Atem.

  • Bandhas in der Asana
    In vielen Asanas ist es förderlich, Mula Bandha (ggf. leicht) zu halten.

  • Entspanne dich
    Wenn die Asana fest und der Atem ruhig geworden ist, entspanne alle Körperbereiche, die nicht zum Halten der Asana angespannt sein müssen, so wie es Patanjali in Sutra II-47 empfiehlt. Gehe vom Kopf (Gesicht!) den ganzen Körper bis zu den Füßen durch und entspanne dabei alle Bereiche.

  • Die Konzentration
    Konzentriere dich bei jeder Asana mit allen Sinnen und deinem ganzen Geist auf die Bereiche, die gestreckt oder gestaucht werden. Werde innerlich eins mit diesem Bereich.

  • Variante: Konzentriere dich auf die Unendlichkeit
    In Sutra II-47 empfiehlt Patanjali zudem, sich in der Asana auf die Unendlichkeit zu konzentrieren. Mache dir z. B. bewusst, dass du in der Asana mit dem ganzen Universum verbunden bist, über das Prana mit Allem im Austausch stehst. Oder stelle dir vor, wie du in der Asana inmitten eines Sternenmeeres stehst. Finde deine eigene Verbindung zum Unendlichen.

  • Variante: Tipp zur Förderung von Freude und innere Stärke
    Spüre die positiven Belebungs-, Dehnungs- und Stimmungswirkungen während und nach der Übung. Erfreue dich ganz bewusst daran, mache diese Freude in deinem Inneren für 5-10 Sekunden lebendig und stark.
    Dies ist eine von uns empfohlene Ergänzung zu jeder Asana. Sie dient dazu, förderliche Neuronenverbindungen im Gehirn aufzubauen und sukzessive zu verstärken, siehe nähere Erläuterungen beim Beitrag "Spirituelles Tagebuch".

  • Spüre nach
    Wenn du aus der Asana herausgekommen ist, spüre ihrer Wirkung im ganzen Körper nach. 

Siehe auch im Yoga-Welten-Übungsplan:

Zum Download

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pdf  Yoga Uebungsplan

{tab Im Video}

Erläuterungen zur Bhujangasana (Kobra) im Video

Viele hilfreiche Tipps zur Kobra enthält dieses 5-minütige Video:

Youtube-Video

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Variationen von Bhujangasana – Kobra

  • Lege statt der Hände die Unterarme auf den Boden. So bleibt die Übung sanft.
  • Ebenfalls sanfter wird die Ausführung der Kobra, wenn du die Füße auf die Zehen stellst und dir ein flaches Kissen unter den Bauch (nicht das Becken) legst. Dieses Kissen erleichtert die Ausführung der Kobra bei Rückenschmerzen.

Doch die Kobra kann auch fordernder ausgeführt werden:

  • Falte die Hände hinten über dem Gesäß und hebe den Brustkorb allein mit den Rückenmuskeln. So stärkst du den Rücken weiter.
  • Noch höher fällt der Kräftigungseffekt aus, wenn du die Hände während der Kobra hinter dem Kopf verschränkst.
  • Eine weitere Steigerung erfährst du, wenn die Arme nach vorne ausstreckst und anhebst, womöglich noch mit einem kleinen Gewicht (Decke oder ähnliches) darauf.
  • Bei der sogenannten Königskobra bringst du die Füße an den Hinterkopf (siehe folgende Video).

 

Variationen im Video

Eine sehr sanfte Variante der Kobra:

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Erste Variationen

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Weitere Variationen (Königskobra ...)

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Weitere, fortgeschrittene Variationen der Kobra auf dieser Seite bei Yoga-Vidya.

{tab Korrekturen und Hilfestellungen}

Korrekturen und Hilfestellungen zur Kobra

Besonders für Yogalehrer interessant, aber auch für "normal" Übende sehr interessant: Die Korrekturen und Hilfestellungen zur Kobra:

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Übliche Übungsfolge

Die Kobra wird gerne in Verbund mit Rad und Heuschrecke geübt.

 

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Erfreuliche Wirkungen von Bhujangasana – Kobra

  • Bhujangasana ist eine grundlegende Yoga Übung für den Rücken.
  • Stärkt und massiert die Rückenmuskeln.
  • Erhält/erhöht die Flexibilität der Wirbelsäule.
  • Streckt die Bauchmuskeln.
  • Durch den Druck auf den Bauch wird die Verdauung gefördert.
  • Streckt die Schultermuskeln.
  • Die Atmung wird freier.
  • Du wirst energetisiert.

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Vorsicht!

  • Führe die Kobra besonders achtsam aus, um Überstreckungen zu vermeiden.
  • Wenn du ein Hohlkreuz oder Nackenprobleme hast, solltest du die Kobra ganz vorsichtig ausführen und nicht zu hoch strecken.
  • Achte darauf, dass du deine Schultern nicht zu den Ohren hochziehst.
  • Bei Nackenproblemen: Bewege deinen Kopf möglichst in gerader Linie zur Wirbelsäule. Dadurch verhinderst du ein Überstrecken der Halsmuskulatur nach hinten.
  • Wenn du Rückenschmerzen bei oder nach der Ausführung der Kobra bekommen solltest, lese dir diesen Forenbeitrag durch
  • Keine Kobra, wenn du schwanger bist oder deine Handgelenke verletzt sind.

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Bhujangasana – Kobra in alten Yoga-Schriften

{tab Gheranda Samhita}

Gheranda Samhita

Gheranda Samhita, Kapitel II, Vers 42,43

Bhujangasana (Bhujamgäsana – die Schlangen-Stellung): Man halte den Körper von den Füßen bis zum Nabel auf den Boden, platziere die Handflächen auf dem Boden und richte den Kopf [und wohl den restlichen Oberkörper ab Bauchnabel] wie eine Schlange auf.

Dies wird Schlangen-Stellung genannt. Hierdurch wird stets das Körperfeuer gesteigert, alle Krankheiten zerstört und durch die Praxis dieser Stellung erwacht die Schlangen-Gottheit (wohl: Kundalini).

{tab Svami Sivananda}

Erläuterungen von Svami Sivananda zur Bhujangasana – Kobra

Krishnananda and Sivananda 1945

Ausführung von Bhujangasana – Kobra

Wenn man dieses Asana richtig durchführt, gleicht man einer Kobra, die ihren Hals weit aufbläht. Der aufgerichtete Oberkörper und Kopf gleichen in dieser Übung dem Hals einer Kobra. Daher der bezeichnende Name. Bhujang bedeutet im Sanskrit Kobra.

Technik von Bhujangasana – Kobra

  • Man legt sich ausgestreckt auf eine Decke, das Gesicht nach unten. Alle Muskeln werden völlig entspannt. Die ausgebreiteten Hände legt man unter der entsprechenden Schulter auf den Boden.
  • Dann hebt man langsam, wie eben eine Kobra ihren Hals aufrichtet, den Kopf und dann den Oberkörper in die Höhe.
  • Man wölbe das Kreuz gut durch, reiße aber den Kopf nicht plötzlich mit einem Ruck hoch, sondern nach und nach, so daß man die Bewegung jedes einzelnen Rükkenwirbels richtig fühlt und der Druck vom Nacken über Rücken und Lenden abwärts bis ins Kreuzbein wandert. Der übrige Leib soll vom Nabel abwärts bis zu den Zehen auf der Decke liegen bleiben.
  • Eine Minute lang bleibe man in dieser Kobrastellung und senke dann langsam den Kopf nach und nach wieder.
  • Man kann diese Übung sechsmal wiederholen.

Wirkung von Bhujangasana – Kobra

  • In der Körperkultur des Abendlandes betont man einmütig, wie wichtig es ist, das Rückgrat geschmeidig und federnd zu machen. Elastizität des Rückgrats bedeutet Gesundheit, Lebensfrische und Jugend für jeden.
  • Die äußeren und die tiefer gelegenen Rückenmuskeln werden gekräftigt.
  • Diese Übung lindert die Rückenschmerzen, die von Überarbeitung herrühren.
  • Die Bauchmuskeln werden angespannt und dadurch gekräftigt.
  • Der Druck innerhalb des Unterleibs wird sehr gesteigert, so dass Verstopfung schwindet.
  • Alle Unterleibsorgane worden gekräftigt.
  • Jeder Rückenwirbel und dessen Bänder werden rückwärts gespannt und dabei reichlich durchblutet.
  • Die Körperwärme wird erhöht und dadurch eine Fülle von Leiden beseitigt.
  • Die Esslust nimmt zu.
  • Bhujangasana ist besonders für Frauen geeignet, weil es Eierstöcke und Gebärmutter kräftigt.
  • Es hat eine sehr große Wirkung und beseitigt Menstruationisverhaltung, schmerzhaften Monatsfluß, Weißfluß und verschiedene andere Gebärmutter- und Eierstockerkrankungen.

aus "Hatha Yoga" von Swami Sivananda

Bhujangasana – Kobra wird in der Hatha-Yoga-Pradipika nicht erwähnt.

Lesertipps und -ergänzungen zur Kobra

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Forentipps zur Kobra

Rückenschmerzen bei Heuschrecke, Kobra etc. Annika2009 fragt: Hallo! Ich mache einmal täglich Yoga. Ich bekomme in den letzten Tagen gehäuft, Rückenschmerzen bei Heuschrecke, Kobra, Boot, etc. - alles, wo man so stark ins Hohlkreuz geht. Ich muss dazu sagen, ich habe leider ein Hohlkreuz...

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Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und im Finanzsektor ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten. Als Vater von drei Kindern treibt er in seiner Freizeit gerne Sport, meditiert und geht seiner Leidenschaft für spannende Bücher und ebensolche Filme nach. Zum Yoga hat in seiner Studienzeit in Hamburg gefunden, seine ersten Lehrer waren Hubi und Clive Sheridan.

https://www.yoga-welten.de

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