katze zufrieden sat 250Samtoshâd anuttamah sukha-lâbhah
संतोषादनुत्तमसुखलाभः

Diese Sutra ist – von gewisser Warte aus betrachtet – die verheißungsvollste Aussage Patanjalis. Nicht weniger als höchstes Glück wird dem Yogi versprochen, der Zufriedenheit in seinem Leben kultiviert. Doch wie kann das gelingen?

In Yogasutra II-42 wird der Zusammenhang von Zufriedenheit und Glück erläutert. ► Was ist Zufriedenheit? ► Was ist mit „höchstem Glück“ gemeint? ► Wie erreiche ich Zufriedenheit? ► Was verhindert Zufriedenheit?

Inhalt: Yogasutra Kapitel 2, Vers 42

Punkt 1

1. Bedeutung und Übersetzung des verwendeten Sanskrits

Hier sind zunächst die Übersetzungsmöglichkeiten für die einzelnen Wörter, damit du die Übersetzung selbst für ein besseres Verständnis anpassen kannst:

  • Santosa, santoṣa, Samtoshâd, saṁtoṣāt, Samtosha  = von Zufriedenheit; von Genügsamkeit; von Dankbarkeit; von Fröhlichkeit;
  • Anuttama, anuttamah = unübertroffen; unvergleichlich; unvergleichbar; erhaben; vollständig; grenzenlos;
  • Sukha = Glück; angenehm; bequem; Freude;
  • Labha, lābha, lâbhah = Gewinn; Erlangen;

2

2. Übersetzungsvarianten und -hinweise (Quellen)

Hervorhebungen weisen auf Besonderheiten der jeweiligen Übersetzung hin. Übertragungen aus dem Englischen sind Eigenübersetzungen.

  • Roots: „Durch Zufriedenheit wird höchstes Glück erreicht.“
  • Sukadev: „Aus Zufriedenheit gewinnt man ...“
  • Deshpande/Bäumer: „Aufgrund der inneren Ruhe erlangt man ...“
  • Dr. R. Steiner: „... gewinnt man unübertroffenes Glück ...“
  • Coster: „... führt den Schüler zur höchsten Seligkeit.“
  • Feuerstein: „... wird die allerhöchste Freude erlangt.“
  • R. Palm: „... erwächst höchster Glücksgewinn.“
  • R. Sriram: „... geht unvergleichliches Glück hervor.“
  • Govindan: „... größte Freude ...“
  • Iyengar: „... erwächst höchstes Glück.“
  • Chip Hartranft: „Zufriedenheit bringt unübertroffene Freude.“
  • R. Skuban: „... bewirkt höchste Freude.“
  • T.K.V. Desikachar: „Tiefe Zufriedenheit ...“
  • G. Pradīpaka: „Von der Zufriedenheit ... (gibt es) den Erwerb von unübertroffenem (anuttama) Glück ...“
  • 12koerbe.de: „... unübertreffliche Glücks-Erlangung.“
  • Hariharananda Aranya: „Aus Zufriedenheit wird unübertroffenes Glück erlangt.“
  • I. K. Taimni: „Von der Zufriedenheit unübertroffenes Glück.“
  • Swami Satchidananda: „Durch Zufriedenheit wird überragende Freude gewonnen.“
  • Swami Prabhavananda: „Durch Zufriedenheit erlangt man höchstes Glück.“
  • Swami Vivekananda: „Aus Zufriedenheit entsteht höchstes Glück.“
  • Wim van den Dungen (buddhistischer Kommentar zum Yogasutra): „Durch Zufriedenheit wird unübertroffene Freude gewonnen.“
  • Rainbowbody: „Ein Herz, das in sich selbst in Frieden ist (santosha), bringt eine erhabene, unübertroffene, grenzenlose Freude hervor.“
  • Deussen (1920, gefunden in R. Palm): „Aus der Genügsamkeit erfolgt unübertreffliche Lusterlangung.“
Zu den Quellen

Buchbesprechungen, Erläuterungen zur Auswahl der Übersetzungsvarianten und allgemeine Hinweise zur Sutraübersetzung findest du im zugehörigen Artikel. Hier nun die Kurzauflistung:

Bücher

Internetseiten

Dein Übersetzungsvorschlag

Du findest die bisherigen LeserInnen-Übersetzungen und -Ergänzungen unten.

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Wie würdest du diese Sutra übersetzen? Manchmal ergeben schon kleine Wortveränderungen ganz neue Aspekte. Trau dich ... :-)

 

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Antwort 1
Wenn ich zufrieden bin, bin ich dann auch schon glücklich? Ist der Ursprung meines unbeschreiblichen Glücks in meiner Zufriedenheit zu finden? Um glücklich zu sein - ist es sinnvoll, die innere Einstellung durch eine gute Balance von Anspruch und Bescheidenheit auf Zufriedenheit hin zu polen? (Die Erweiterung sei mir verziehen - ich wollte eine Probe machen durch Umkehrung, etwa wie x = y bzw. y = x).

Punkt 3

3. Wo wir stehen

Hier findest du eine kurze Zusammenfassung des 2. Kapitels des Yogasutras bis zu Sutra II-41:

Yoga Sutra - 2. Kapitel - bis hierher

Wir befinden uns im zweiten Kapitel des Yogasutra von Patanjali. Es handelt von der „Praxis“. Patanjali beginnt das Kapitel mit dem Versprechen, dass Yoga die Leiden des Yogis vermindere und (irgendwann) zu Samadhi, zur allumfassenden Freiheit führe.

In Sutra II-3 bis II-11 schildert Patanjali die fünf Haupt-Hindernisse auf dem Yogapfad, die sogenannten Kleshas (Unwissenheit, Anhaftung, Ablehnung, Ego, Lebensdrang). Erste Wege zur Überwindung der Hindernisse werden angerissen (Gegenschöpfung, Meditation).

Sutra II-12 bis II-15 handeln von Karma (Folgen von Handlungen und Gedanken, die aufgrund der Kleshas geschehen) und dem inhärenten Leid von allem und jedem in dieser Welt. Grundübel ist dabei unsere Identifikation mit dem, was wir nicht sind.

Dann geht es bei den Sutras weiter mit den Schritten, das Leiden zu besiegen. Patanjali sieht es als „die“ Aufgabe des Yogis an, den Unterschied zwischen Sehenden und Gesehenem zu erkennen. Nach und nach sollte diese Erfahrung kultiviert und ausgebaut werden. So gelange man zur Freiheit – Kaivalya (auch mit „letzter Freiheit“, Isoliertheit (Alleinheit), höchster Befreiung oder „vollkommener Erlösung“ übersetzt.

Nachdem Patanjali in den Sutras II-18 und II-19 über Prakriti, die Natur/unsere Welt, gesprochen hat, geht er dann auf deren Beobachter, den Seher (Purusha) und dessen Wahrnehmung ein. Von Sutra II-20 bis Sutra II-27 erläutert Patanjali Grund und das Zustandekommen unserer Existenz, wie die Unwissenheit unser Dasein bestimmt und  dass Viveka Khyati, die Unterschreidungskraft oder unterscheidende Wahrnehmung, dauerhaft angewendet unsere Unwissenheit beendet. In den Sutras II-28 bis Sutra III-8 gibt Patanjali die konkrete Praxisempfehlung Ashtanga Yoga, um unser falsches Bild von der Welt – das Leid verursacht und unsere Befreiung verhindert – auch ohne großes spirituelles Talent zu überwinden. Den achtfachen Pfad des Raja Yoga, des königlichen Yoga.

In Sutra II-30 zählt Patanjali auf, was zur ersten Stufe des Pfades, den Yamas, gehört, in II-31 betont er deren universelle Gültigkeit. In II-32 listet er die Niyamas auf, die yogischen Empfehlungen für den Umgang mit uns selbst. In II-33 und II-34 benennt er, welche Folgen sich daraus ergeben, wenn unser Geist sich weigert, die Yamas und Niyamas zu befolgen und was wir dagegen tun können: die Kultivierung des gegenteiligen Gedankens/Zweifels (Pratipaksha Bhavana). Die Sutra II-35 (Ahimsa-Nichtverletzen) bis II-39 (Aparigraha-Begierdelosigkeit) schildern die besonderen Kräfte und Fähigkeiten, die ein Mensch erlangt, wenn er die Yamas tief in sich verwurzelt.

Ab Yoga II-40 bis II-45 schildert Patanjali die Folgen Einhaltung der Niyamas. Hier in II-42 geht es um die Auswirkung der Forderung nach Zufriedenheit.

Punkt 4

4. Was bedeutet „Zufriedenheit“ („Samtosha“)?

4.1. Definition und Übersetzung

Santosa wird neben „Zufriedenheit“ auch mit „Dankbarkeit“ und „Genügsamkeit“ übersetzt. 

In Wikipedia lesen wir folgende Definition von Zufriedenheit:

"Zufriedenheit bedeutet, innerlich ausgeglichen zu sein und nichts anderes zu verlangen, als man hat, oder mit den gegebenen Verhältnissen, Leistungen oder Ähnlichem einverstanden zu sein, nichts auszusetzen zu haben."

Im zugehörigen Wiktionary steht:

"Zufriedenheit ist das Frohsein mit einer Situation oder einem Umstand."

4.2. Das sagen die Kommentatoren

Eliade schreibt (S. 60): „Die Zufriedenheit mit sich und die Nüchternheit verleihen eine >>unaussprechliche Glückseligkeit<<.“

Sukadev unterscheidet drei Arten von Zufriedenheit:

  • Tamasige Zufriedenheit (Motto: „Ist ja eh alles egal.“)
  • Rajasige Zufriedenheit (ego-aufblähende Zufriedenheit nach dem Motto „Ich bin zufriedener als alle anderen“)
  • Sattvige Zufriedenheit besteht darin, das Beste aus allem zu machen (Motto: „Alles was kommt, wird am Ende zu meinem Besten sein.“). Für Sukadev die beste Zufriedeneit – aktiv aber innerlich losgelöst von allem, was geschieht.

Swami Sivananda schreibt: „Ein zufriedener Geist ist ein fortwährendes Fest. ... Es gibt keinen größeren Gewinn als Zufriedenheit. Ein Mensch, der vollkommen mit dieser wichtigen Tugend ausgestattet ist, ist der reichste Mensch in allen drei Welten.“

In der Yoga Vasishta finden wir folgendes Gleichnis: Shanti (Frieden, Geistesstille), Santosha (die Zufriedenheit), Satsang (Zusammensein mit Weisen, Wahrheit hören) und Vichara (Wille zum Erforschen der Grundfragen des Lebens) sind die vier Wächter, die das Tor zu Moksha (der Befreiung) bewachen. 

Wer sich mit diesen Vieren „anfreunde“, würde das Reich von Moksha leicht erreichen. 

Zudem gelte: Selbst wenn man sich nur einem nähere, würde dieser Wächter einem sicherlich den anderen drei vorstellen. Sivananda schreibt sogar: „Wenn Du Santosha, Zufriedenheit, erlangen kannst, kannst du leicht auch die anderen drei Wächter vor dir sehen.“

Rainbowbody schreibt: „Santosha bedeutet echten Geistesfrieden – die Abwesenheit von Streben, Spannung oder Stress. ... nicht abhängig von einem separaten Objekt der Befriedigung oder des Erreichens ... Wenn wir im ... Yoga Fortschritte machen, manifestiert sich diese Ausrichtung zunehmend ... je mehr wir unseren Geist für seine wahre Natur öffnen.“

Auch Swami Satchidananda ist es wichtig, Zufriedenheit (englisch: contentment) von Erfüllung oder Befriedigung (englisch: satisfaction) zu unterscheiden. Das erste ist glücklich mit allem, was kommt. Wenn etwas kommt, ist man zufrieden, wenn nicht, ebenfalls. Satisfaction hingegen sei vom Eintreten bestimmter Umstände abhängig.

Wir sehen: Zufriedenheit meint nicht nur ein stilles, neutrales Ausharren in einer Situation. Zufriedenheit ist mehr: Wir fühlen uns wohl in unseren Umständen, empfinden Dankbarkeit dafür, dass die Dinge so sind, wie sie sind.

Punkt 5

5. Was ist mit „höchstes Glück“ gemeint?

Unter Glück scheint jeder etwas anderes zu verstehen. Die meisten sind sich vielleicht noch einig, dass mit „Glück“ auch Wohlgefühl einhergehen sollte. Aber manchmal wird auch ein erlebtes Unglück als „Glück“ bezeichnet, zum Beispiel, weil es uns von einem schädlichen Lebensweg abgebracht hat.

Viele Menschen sehen es als Glück an, (immer) mehr zu bekommen. Die Erlebnis- und Besitz-Schatulle immer weiter zu füllen. Doch das kann hier nicht gemeint sein, zumindest nicht vorrangig. Denn „Zufriedenheit“ impliziert ja das Glücklichsein mit den jetzt vorhandenen Bedingungen.

Desikachar weist darauf hin, dass jenes Glücksgefühl, was wir empfinden, wenn wir irgendwelche Dinge erwerben, immer nur von „vorübergehender Natur“ sei. Zur Aufrechterhaltung müssten wir ständig für Nachschub sorgen.

Was schreiben die Kommentatoren noch dazu?

In Yoga-Roots finden wir folgenden Kommentar von Vyasa zu Sutra II-42: So wurde gesagt: „Das Vergnügen, das von der Liebe in dieser Welt kommt, und das große Vergnügen, das es im göttlichen Bereich gibt, sind den sechzehnten Teil des Glücks, das aus der Zerstörung des Verlangens kommt, nicht wert.

Bei Deussen (1920, gefunden in R. Palm) lesen wir ähnlich: „Aus der Genügsamkeit erfolgt unübertreffliche Lusterlangung.“

Punkt 6

6. Wie erreiche ich Zufriedenheit?

Die Kommentatoren geben viele Tipps. Aber im Grunde genommen zielt der ganze Yoga darauf ab, zufrieden zu werden. Als hervorzuhebende „Booster“ der Zufriedenheit gelten:

  • Yoga Nidra: Das Lösen der inneren Spannungen und das Bewusstsein für die inneren Energie-/Prana-Ströme, für die Nadis und Chakren schenken dem Yogi mit der Zeit die Fähigkeit, jegliche Anspannung und Stress abzubauen. Daraus resultiert ein warmes, friedliches Gefühl.
Beitrag: Yoga-Nidra Anleitung, Text, MP3

Yoga Nidra | Anleitung, MP3, Text und Variationen

Willkommen zu der Entspannungstechnik des Yogas: Yoga Nidra. Die yogische Tiefenentspannung, auch "yogischer Schlaf" genannt, ist eine Tiefenentspannungsübung der tantrischen Yoga-Lehre. Ihr Ursprung liegt in weit entfernten Zeiten.

Yoga Nidra führt in tiefe Entspannungszustände, die mit einiger Übung bei vollem Bewusstsein erfahren werden können. Zusätzlich besteht über einen sogenannten Sankalpa die Möglichkeit, Persönlichkeitsentwicklung tief ins Unbewusste einzuprägen.

Hier findest du Yoga Nidra erläutert und dazu eine einfache Anleitung, einen Gratis-MP3-Download, den Text zum Ausdrucken und viele Varianten für fortgeschrittenes Üben, auch als Videos.

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  • Metta-Meditation: Diese führt dazu, dass wir uns inmitten unserer Gemeinschaft immer wohler fühlen, unbegründete zwischenmenschliche Ängste und Konflikte sich auflösen. Govindan rät ergänzend dazu, in anderen Menschen nur das Beste zu sehen, nicht aber ihre Fehler.
Beitrag: Anleitung Metta-Meditation

Metta-Meditation: Anleitung zur Meditation über Mitgefühl & liebende Güte

Reine Atem-Meditation steigert nicht zwangsläufig deine Empathie oder das Gefühl der vertrauten Verbundenheit mit anderen (Menschen-)Wesen, du musst dieses Ziel schon ganz konkret mit in deine Meditation aufnehmen. Die Metta-Meditation aus dem Buddhismus ist das bekannteste Beispiel für eine solche Meditation über Mitgefühl. 

Wir erklären in diesem Beitrag, wie die Metta-Meditation funktioniert und geben Anleitungen als Text und Video. Außerdem findet du weiter unten eine allgemeine Eigenschaftsmeditation und weitere Varianten von Meditationen über Mitgefühl.

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Nun zu den Ratschlägen der hier besprochenen Kommentatoren dieser Sutra:

Sukadev regt an, sich in jeder misslichen Situation zu fragen, was ich daraus lernen kann und was wohl hier meine Aufgabe sein könnte. Auf den Punkt gebracht:

Alles was kommt, annehmen!

Eine solche Geisteshaltung würde zudem unseren Wunsch nach Sicherheit im Leben reduzieren, was bei vielen Menschen zu einem Freisetzen von Energie und Zeit führen würde. Das (übermäßige) Streben nach Sicherheit führt leicht zu quälenden Gedanken und dem Aufsuchen von ungünstigen, aber vermeintlich sicheren Lebensumständen.

Rainbowbody rät: „Santosha-Praxis als Friedenspraxis ist ... keine Passivität oder Vermeidungsreaktion, sondern sollte als eine aktive Praxis gesehen werden, bei der man seinen Geist und Körper aktiv in den Frieden bringt. ... Am Anfang ist dies also eine einfache Praxis der Selbstbefragung, die jeder machen kann ...:

  • Wir fragen, ob wir in Frieden sind oder nicht. 
  • Wir fragen, ob wir dies oder jenes wirklich wollen/brauchen, welche Gedanken und Zustände mich unglücklich oder gestört machen. ... 
  • Hängt mein Glück wirklich davon ab, dieses oder jenes zu haben? ... 
  • Ist Glück eher ein Gemütszustand und als solcher, wovon ist es dann abhängig, wenn von irgendeinem „Ding“? 
  • Wie können wir das Herz beruhigen und mit allen unseren Beziehungen in Frieden kommen? ...
  • In Dhyana (Meditation) prüft der Praktizierende den Zustand seines Herz-Geistes, ob er gestört oder glücklich ist. Dies ist Achtsamkeit.“

Iyengar sieht den Schwerpunkt in der Reinigung: „Durch die Reinheit des Körpers gelangt man zur Zufriedenheit.“ Diese wiederum sporne dann zu weiteren Fortschritten im Yoga (Erkenntniswille, Selbsterforschung) an und wäre somit ein Baustein auf dem Weg zur „Schau des Göttlichen“.

Govindan meint: „Zufriedenheit ergibt sich, wenn der Mensch einfach er selbst ist.“ Er begründet dies folgendermaßen: „Das Wesen unseres Seins ist absolute Freude (ananda).“ Der Mensch müsse das lediglich würdigen bzw. wahrnehmen.

Coster formuliert sehr klar: „Zufriedenheit bedeutet Annehmen der gegebenen Bedingungen und Bejahen der Menschen, wie sie sind, ebenso wie des eigenen Seins.“

Punkt 7

7. Was verhindert Zufriedenheit?

Kurz gesagt: jegliches Wollen und Ablehnen!

Rainbowbody schreibt zurecht: „... wir leben in einer Kultur, die Unzufriedenheit fördert. Wir werden mit Werbung bombardiert, die uns das Gefühl gibt, unzulänglich zu sein, und ein ständiges Greifen nach materiellem Reichtum und sinnlichen Erfahrungen fördert.“

Seit frühester Kindheit wird uns beigebracht, oberflächliche Befriedigungen zu suchen, nach Erfolgen zu streben und unliebsamen Zuständen mit Abneigung und innerem Widerwillen zu begegnen. Rainbowbody schreibt weiter: „Wir werden an Dinge und Menschen gebunden, um unser persönliches Unbehagen zu vermeiden. Wir werden dazu verleitet zu glauben, dass die Befriedigung unserer Begierden sowie unseres Egos Glück bringen wird.“ 

Der Yoga lehrt aber das Gegenteil. Egoismus, Anhaftung und Abneigung werden als Hindernisse (kleshas) angesehen, welche unsere Zufriedenheit verhindern und damit den Weg zur Befreiung bzw. zur Erkenntnis unseres wahren Selbst versperren.

Punkt 8

8. Parallele im Buddhismus

In den Vier Edlen Wahrheiten sagt Buddha, dass alles Leiden aus dem Wollen resultiert und dass die Beendigung des Leidens – also auch Zufriedenheit – durch das Verschwinden unseres Wollens erreicht wird. 

Dies erreichen wir aber in aller Regel nicht, indem wir uns einfach sagen: „Ok, scheint vernünftig, also beende ich das mal.“ Vielmehr gilt es, Einsicht in die Natur der Dinge zu erreichen sowie sich in unterschiedlichen Disziplinen und in korrektem Verhalten zu üben. Kurz gefasst: Weisheit, Sittlichkeit und meditative Sammlung. Buddha hat den Weg dorthin im Edlen Achtfachen Pfad beschrieben.

Punkt 9

9. Dein Feedback / deine offene Frage an den Text

Ist etwas unklar geblieben? Kannst du etwas ergänzen oder korrigieren?

Der Stoff der Sutras ist für uns heutige Menschen nicht leicht zu verstehen. Ist im obigen Text irgendetwas nicht ganz klar geworden? Oder kannst du etwas verdeutlichen oder berichtigen? Eine eigene Erfahrung schildern ... Vielen Dank vorab für jeden entsprechenden Hinweis oder eine Anregung:

 

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Punkt 10

10. Übung zu Sutra II-42

uebung sutre

Übungsvorschlag für die kommende Woche zu Sutra II-42:

Reflektiere darüber, wie es mit deiner Zufriedenheit bestellt ist. Was verhindert deiner Meinung nach deine Zufriedenheit? Gehst du wirklich die Behauptung, dass das Vermeiden allen Wollens und Begehrens und Ablehnens letztlich zur „höchsten Freude“ führt, mit? Wenn ja, warum willst du dann immer noch was? Oder bist wegen irgendeines Ereignisses missgestimmt?

Wenn du dann magst, schildere und teile deine Erkenntnisse hier (ist anonym, es sei denn, du nennst deinen Namen):

Meine Erkenntnisse/Erfahrungen bei/mit dieser Übung

 

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Punkt 11

11. Videos zu Sutra II-42

Sukadev zur Sutra II-42

Länge: 10 Minuten

Youtube-Video

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Video von Desikachar zur Sutra

Desikachar Video zu Sutra II-42 und II-43

Länge: 54 Minuten

Youtube-Video

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Punkt 12

12. Beliebt & gut bewertet: Bücher zum Yogasutra


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12.1. Alte Schriften auf Yoga-Welten.de

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Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und im Finanzsektor ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten. Als Vater von drei Kindern treibt er in seiner Freizeit gerne Sport, meditiert und geht seiner Leidenschaft für spannende Bücher und ebensolche Filme nach. Zum Yoga hat in seiner Studienzeit in Hamburg gefunden, seine ersten Lehrer waren Hubi und Clive Sheridan.

https://www.yoga-welten.de

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