Shanmukhi Mudra – das „Siegel der sechs Öffnungen“ – eine Reise in die innere Stille

Shanmukhi Mudra, oft als "Verschluss der sechs Tore" bezeichnet, ist eine kraftvolle Technik, die darauf abzielt, die Sinne nach innen zu lenken und einen Zustand tiefer Meditation und innerer Stille zu erreichen. 

Inhalt: Shanmukhi Mudra

1. Zum Verständnis von Shanmukhi Mudra

Shanmukhi Mudra ist nicht nur eine physische Handlung des Verschlusses der Sinne, sondern auch eine symbolische Geste, die den Geist darauf vorbereitet, sich von der äußeren Welt abzuwenden und sich auf die innere Welt zu konzentrieren. Es ist, als würde man eine Tür zu einem inneren Raum öffnen, in dem Frieden, Klarheit und vielleicht sogar Erleuchtung warten.

2. Schritt-für-Schritt Anleitung zu Shanmukhi Mudra

  1. Vorbereitung: Finde einen ruhigen Ort, an dem du ungestört bist. Das kann ein kleiner Raum in deinem Zuhause oder ein friedlicher Ort in der Natur sein.
  2. Sitzposition: Setze dich bequem hin, idealerweise im Schneidersitz. Wenn das für dich nicht bequem ist, kannst du auch auf einem Stuhl sitzen. Das Wichtigste ist, dass dein Rücken gerade ist.
  3. Lege deine Hände auf deine Knie. Komme zur Ruhe.
  4. Hände und Finger: Jetzt kommt der spannende Teil!
    - Verwende deine Daumen, um deine Ohren zu verschließen.
    - Die Zeige- und Mittelfinger liegen leicht auf den Augenlidern, wobei die Zeigefinger auf den oberen und die Mittelfinger auf den unteren Lidern liegen.
    - Deine Ringfinger ruhen auf den Nasenflügeln, sodass du durch die Nase atmen kannst, aber den Luftstrom leicht regulierst. Beim Atemanhalten kannst du auch die Nasenflügel zudrücken.
    - Der kleine Finger liegt unter deinen geschlossenen Lippen.
  5. Atmung: Atme tief und gleichmäßig durch die Nase ein und aus. Versuche, dich auf den Klang und das Gefühl deines Atems zu konzentrieren.
  6. Dauer: Beginne mit 5 Minuten und steigere die Dauer nach und nach, je nachdem, wie du dich dabei fühlst.
  7. Abschluss: Löse langsam und achtsam deine Hände und Finger und öffne die Augen. Nimm dir einen Moment Zeit, um die Erfahrung und die Ruhe, die du gespürt hast, zu reflektieren.

3. Übungsanleitung in der Hatha Yoga Pradipika

4-68: Die Löcher der Ohren, Augen, der Nase und des Mundes sind versperrt. Dann hört man den Klang der gereinigten Sushumna.

Man kann dies auch mit den Fingern tun:

  • Mit den Daumen auf den Ohren,
  • die Zeigefinger halten die Augen zu,
  • die Mittelfinger die Nasenlöcher und
  • der Mund wird von den restlichen vier Fingern verschlossen.

Nun lausche dem inneren Klang im Bereich deiner Wirbelsäule.

4. Videos zu Shanmukhi Mudra

4.1. Video 1: Mudra in Verbindung mit einem Pranayama

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4.2. Video 2: Das Mudra und sein Nutzen (englisch)

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4.3. Tipp zur Förderung von Freude und innere Stärke

Spüre die positiven Belebungs-, Dehnungs-, und Stimmungswirkungen während und nach der Übung. Erfreue dich ganz bewusst daran, mache diese Freude in deinem Inneren für 5-10 Sekunden lebendig und stark.

Dies ist eine von uns empfohlene Ergänzung zu jeder Asana. Sie dient dazu, förderliche Neuronenverbindungen im Gehirn aufzubauen und sukzessive zu verstärken.

5. Wissenschaftliche Perspektive

Es gibt Hinweise aus Studien, die die Vorteile von Techniken wie Shanmukhi Mudra bestätigen. Zum Beispiel wurde gezeigt, dass das Praktizieren von Techniken, die die Sinne abschirmen, die Aktivität im präfrontalen Kortex erhöhen können. Das ist ein Bereich des Gehirns, der mit höheren kognitiven Funktionen und der Selbstregulation verbunden ist. Diese verstärkte Aktivität kann zu verbessertem Fokus, Klarheit und Entscheidungsfindung führen.

6. Tipps für eine effektivere Praxis

  1. Umgebung: Wähle einen ruhigen Ort, der frei von Ablenkungen ist. Dies kann ein speziell eingerichteter Meditationsraum oder ein ruhiger Winkel in deinem Zuhause sein.
  2. Zeit: Der frühe Morgen oder der späte Abend sind ideale Zeiten, da der Geist zu diesen Zeiten ruhiger ist.
  3. Konsistenz: Wie bei jeder anderen Praxis ist Konsistenz der Schlüssel. Setze dir ein Ziel, Shanmukhi Mudra täglich zu praktizieren, auch wenn es nur für ein paar Minuten ist.

7. Erweiterte Techniken

Für diejenigen, die ihre Praxis vertiefen möchten, gibt es erweiterte Techniken, die zusammen mit Shanmukhi Mudra praktiziert werden können:

  1. Mantra-Meditation: Während du in Shanmukhi Mudra sitzt, wiederhole ein Mantra (heiliger Klang) in deinem Geist. Dies kann dir helfen, dich tiefer zu konzentrieren und einen Zustand der Ekstase zu erreichen.
  2. Visualisierung: Stelle dir vor, dass mit jedem Atemzug heilende Energie in deinen Körper eintritt und mit jedem Ausatmen alle negativen Energien freigesetzt werden.

8. Vorsichtsmaßnahmen

Wie bei jeder anderen Praxis gibt es auch hier einige Dinge, die du beachten solltest:

  • Übe nicht zu intensiv, wenn du Anfänger bist.
  • Vermeide übermäßigen Druck auf die Sinnesorgane.

Es ist wichtig zu betonen, dass, obwohl Shanmukhi Mudra viele Vorteile hat, es auch Kontraindikationen gibt. Personen mit ernsthaften gesundheitlichen Problemen, insbesondere solchen, die das Herz oder den Blutdruck betreffen, sollten vor Beginn der Praxis einen Arzt konsultieren. Dies gilt auch für Menschen mit psychischen Problemen.

9. Fazit

Shanmukhi Mudra ist eine kraftvolle Technik, die, wenn sie richtig praktiziert wird und bei dir anschlägt, das Potenzial hat, deine Praxis zu transformieren. Indem du dich regelmäßig mit dieser Praxis beschäftigst, kannst du einen Zustand tiefer innerer Ruhe und Klarheit erreichen.

10. Ergänzungen und Fragen von Leser:innen

Gibt es eine Frage zum Beitrag, etwas zu ergänzen oder vielleicht sogar zu korrigieren?

Fehlt etwas im Beitrag? ... Jeder kleine Hinweis/Frage bringt uns weiter und wird in den Text eingearbeitet. Vielen Dank!

 

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11. Weitere Yoga Mudras & Bandhas auf Yoga-Welten.de

Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und im Finanzsektor ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten. Als Vater von drei Kindern treibt er in seiner Freizeit gerne Sport, meditiert und geht seiner Leidenschaft für spannende Bücher und ebensolche Filme nach. Zum Yoga hat in seiner Studienzeit in Hamburg gefunden, seine ersten Lehrer waren Hubi und Clive Sheridan.

https://www.yoga-welten.de

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