Jnana Yoga – der Weg des verwirklichten Wissens in den alten Schriften

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"Wer bin ich?", "Was ist wirklich?", "Was ist Schein?"

Jnana Yoga ist der Yoga der spirituellen Erkenntnis. Es handelt sich um den philosophischen Bereich des Yoga. Der Mensch sollte sich Fragen stellen wie: Wer bin ich? Wer ist dieser Handelnde? Woher komme ich, woher kommt die Welt? Was ist der Sinn des Lebens? Was ist wirklich usw.? Die Lehre vom Karma spielt dabei eine entscheidende Rolle. Reinkarnation ist integraler Bestandteil. Haupttechniken sind Meditationen um die Antworten auf diese Fragen in sich zu finden.

Jnana (Sanskrit: ज्ञान jñāna n.) Wissen, Weisheit, Erkennen und Erkenntnis, Kennenlernen, Kennen, Verstehen; sinnverwandt mit Gnosis.

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Ziel(e) des Jnana Yogas

Erkenntnis der letzten Wahrheit, Erlösung (Moksha) vom Kreislauf der Wiedergeburten. Keine Ansammlung von Wissen, sondern Erreichung von Weisheit im Sinne von Wissen der Einheit und damit Freiheit.

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Das Problem

Menschen leiden und stolpern "blind" durchs Leben. Der Grund für Verhaftung, blindes Stolpern und Leiden ist (u.a. laut Advaita-Vedanta) "Avidya" – die Unwissenheit.

Eigentlich ist das erforderliche Wissen (wiederum laut Advaita-Vedanta) in jedem Menschen bereits vorhanden, muss nur ... "verwirklicht" werden. Wie kann dies erfolgen?

Das alleinige Hören (die früher übliche Art der Wissensaufnahme) dieses Wissens nützt für sich genommen nahezu gar nichts, denn:

„Wer nicht erkennt, sondern nur vieles gehört hat, kann den Sinn der Schriften nicht verstehen, so wie ein Löffel nichts vom Geschmack der Suppe weiß“

Mahabharata II,55,1

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Die Lösung: Praxis des Jnana Yoga

Auch Buddha sah die "rechte Erkenntnis" als einen Schritt auf dem achtfachen Pfad zur Erlösung. Die folgenden Stufen des Jnana Yoga, auch als Jnanamarga, „Weg des Wissens“ bekannt, kann man sich als zyklischen Ablauf vorstellen, der sich durch eine immer weitgehendere Wissensverwirklichung spiralförmig nach oben (zur Selbstverwirklichung, Freiheit) schraubt.

  1. Shravana -Zuhören
    Früher gab es ja noch keine Bücher, von daher hörte man die Weisheit aus dem Munde eines kundigen Lehrers.

  2. Manana – Nachdenken und Reflexion
    Das reine Anhören des Wissen reic ht bei Weitem noch nicht aus. Im nächsten Schritt muss das Wissen aufgenommen und verdaut werden. Dies geschieht über das Durchdenken des Wissensstoffes. Dem allmählichen Annehmen und Verwirklichen.

    Viele Jnana-Schriften sind als Zwiegespräch zwischen einem Schüler, der Zweifel äußert und einem Guru, der diese beantwortet, geschrieben. In dieser Art kann man sich die Reflexion über den Wissensstoff vorstellen.

  3. Nididhyasana und Anubhava: Meditieren und Verwirklichen
    Zur weiteren Verwirklichung des Wissens wird darüber meditiert und sich um Umsetzung des Wissens im Alltag bemüht. Ist die volle Verwirklichung des Jnana Yoga – Wissens erreicht, wird man zum Jivamukti, zum lebend Erleuchteten.

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Hilfsmittel des Jnana Yoga

Auf dem Weg des Wissens unterstützen den Yoga-Aspiranten die in der Yoga-Philosophie üblichen Hilfsmittel wie

  • Loslösung von weltlichen Dingen und Wünschen – Vairagya
  • Sehnsucht nach der Wahrheit, nach dem Wahren, dem Beständigen – Mumukshutva
  • Üben der Praxis des Jnana Yogas – Loslassen und Üben, wie in Yoga Sutra I-12 geschrieben.
  • Entwickeln der Tugenden des Yogas – Kontrolle über Geist und Sinne, ethisches Verhalten, Ausdauer, Glauben, Sammlung, Meditation.
  • Viveka – Unterscheidungskraft. Das Erkennen von dem, was vergänglich ist im Unterschied zu jenem, was bleibt.

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Sätze zum Üben

Besonders geeignet für eine zügiges Voranschreiten auf dem Jnana-Pfad ist das Anwenden der Jnana-Praxis auf die Mahavakya-Sätze, siehe den rechten Tab. Wenn du einen schönen Jnana-Satz ergänzen kannst, freue ich mich über eine Ergänzung bei den Kommentaren.

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Ein Mahavakya (Sanskrit महावाक्य, mahāvākya n. "großer Ausspruch") bezeichnet im Vedanta einen ganz besonderen Lehr- und Übungssatz, dessen innere Verwirklichung einen der Freiheit (Moskha) einen großen Schritt näher bringt.

Vornehmlich geht es bei den Mahavakyas darum, das Einssein des Selbst Atman mit dem Einen Brahman (Gott oder das universale Bewusstsein) zu erkennen.

Die Vier Haupt-Mahavakyas

Die folgenden vier Mahavakyas stammen aus den Upanischaden und werden als die wichtigsten Lehrsätze angesehen.

Bewusstsein ist Brahman

prajnanam brahman (प्रज्ञानम ब्रह्म prajñānam brahman) aus der Aitareya Upanishad 3.3 zum Rigveda.

Das bist Du

tat tvam asi (तत्त्वमसि tat tvam asi). Nämlich Brahman. Aus der Chandogya Upanishad 6.8.7 zum Samaveda.

Anders ausgedrückt:

Dein Selbst (Atman) ist Brahman

ayam atma brahman (अयम् आत्मा ब्रह्म ayam ātmā brahman) aus der Mandukya Upanishad 1.2 zum Atharvaveda.

Oder auch:

Ich bin Brahman

aham brahmasmi (अहं ब्रह्मास्मि aham brahmāsmi) aus der Brihadaranyaka Upanishad 1.4.10 zum Yajurveda.

 

Weitere Mahavakyas

Neti, neti – Nicht dies, nicht das!

neti neti (नेति नेति neti neti) aus der Brihadaranyaka Upanishad (II.4.2). Meint: Das Unendliche, Brahman, kann nicht bezeichnet oder beschrieben werden. Alles, was benannt oder durch den Verstand – Buddhi – verstanden werden kann, ist nicht Brahman, da dieser nie ein Objekt sein kann. Wenn alle Bewusstseinsobjekte ausgeschlossen werden, bleibt nur noch das übrig, das nicht benannt werden kann – die unveränderliche Wahrheit, das Absolute, Unveränderliche, alles umfassende – Brahman.

All dies ist wahrhaftig Brahman

Sarvam Khalvidam Brahma (सर्वं खल्विदं ब्रह्म sarvaṃ khalv idaṃ brahma), alles ist Brahman.

Eines ohne ein Zweites

ekam advitiyam – Es gibt nichts außer dem Einen Absoluten.

Alles Leben ist Yoga

Dieser Leitsatz Sri Aurobindos wird hin und wieder auch als ein Mahavakya geführt.

Tipp

Manchmal fragt man sich während einer längeren Meditation, worauf man sein Bewusstsein jetzt einmal ausrichten könnte. Dann bietet sich die Ausdehnung des eigenen Bewusstseins auf die Aussage eines Mahavakyas an, z.B. indem du versuchst, dein Bewusstsein über dich selbst hinaus auszudehnen.

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Jnana Yoga in alten Schriten

Theoretisch lässt sich die Geschichte des Jnana Yoga bis zu Kapila in der Zeit um 1.600 v. Chr. zurückverfolgen, als dieser die Grundlagen der Samkhya Philosophie verfasste.

Doch beginnen wir mit dem

Mahabharata Epos – ab 400 v. Christus begonnen

(Mahābhārata 12.188.1-7)

Bhīṣma sagte: (1) Nun, Pārtha, werde ich dir den vierfachen Yoga der Meditation erklären, wissend, dass die großen Weisen ewige Vollkommenheit erreichen.

(2) Yogis üben so, dass ihre Meditation gut etabliert ist. [Durch das Üben] werden große Weise, die durch Wissen (jñāna) gesättigt sind, deren Verstand Nirvana erreicht hat,

(3) nicht wiedergeboren, Pārtha, und werden von den Übeln der weltlichen Existenz (saṃsāra) befreit. Befreit von den Fehlern der Geburt (janmadoṣas), sind sie in ihrer eigenen Natur etabliert,

(4) gleichgültig gegenüber Paaren von Gegensätzen [wie Erfolg und Misserfolg], für immer in Reinheit (sattva), befreit, ohne Anhaftung oder Streit und mit Frieden im Geist.

(5) Der Weise, der regungslos wie ein Stück Holz sitzt, sollte, nachdem er seinen Geist mit seinen Sinnesfähigkeiten verbunden hat, seinen fleißigen und konzentrierten Geist auf diese Dinge konzentrieren.

(6) Er soll kein Geräusch mit seinem Ohr hören, noch Berührung mit seiner Haut spüren, noch Form mit seinem Auge wahrnehmen, noch schmeckt er mit seiner Zunge. (
7) Und durch Meditation sollte der Kenner des Yoga alle Gerüche verlassen; der Mächtige [Yogi] sollte kein Verlangen nach diesen Dingen haben, die die fünf Sinne anregen.

usw.

Bhagavad Gita – 500 bis 200 v. Christus

Auch in der Bhagavad Gita (Teil von Buch 6 des Mahabharata: Bhishmaparva) finden sich Textstellen zu Jnana Yoga:

(3.3) Krishna sagt: Oh makelloser Arjuna, in alten Zeiten verkündete ich eine zweifache Perfektion in dieser Welt: Durch den Yoga des Wissens (jnanayoga) für die Schüler des Samkhya und durch den Yoga der Tat (karmayoga) für die Yogis.

(5.2) Krishna: Verzicht/Askese und der Yoga der Tat führen beide zu höchster Seligkeit, aber der Yoga der Handlung ist dem Yoga des Verzichts auf Handlung überlegen.

(5.4) Nur die Unwissenden, nicht die Weisen, behaupten, dass Yoga und Samkhya (Philosophie-System) getrennt wären. Wer eines von beidem korrekt durchführt, erntet die Früchte von beiden.

(5.5) Den Ort / das Stadium , den/das die Sankyha-Praktizierenden [jnanayoga] erreichen, wird von den Yogis (Yoga der Tat, Karmayogis) auch erreicht. Samkhya und Yoga sind ein; wer dies sieht, sieht wirklich.

 Yoga der Einsicht/des Intellekts: Buddhiyoga

(2.49) Oh Arjuna, Handlung ist dem Yoga des Intellektes/der Einsicht (Buddhiyoga) weit unterlegen. Suche Zuflucht bei der Einsicht! Elend sind diejenigen, die durch Ergebnisse/Früchte der Handlung motviert sind.

(10.10) Diejenigen, die beständig diszipliniert, mich (Krishna) mit Liebe verehren, denen gebe ich den Yoga des Intellektes/der Einsicht [Jnana!], durch den sie [dann] zu mir kommen.

Selbstbeherrschung

(4.27) Andere opfern alle Tätigkeiten der Sinne und die Tätigkeiten der Lebensenergie (prana) im Feuer des Yogas der Selbstkontrolle (atma samyama yoga) , welches durch Erkenntnis (janana) entfacht wurde.

Mehr Jnana Yoga in der Bhagavad Gita

Sukadev liest im folgenden Video in der Gita über Jnana Yoga und reflektiert das Gelesene:

Youtube-Video

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Anmerkungen

"Im Gegensatz zun weitverbreitetem populären und sogar gelehrten Glauben lehrt die Bhagavadgītā keine Triade von Karmayoga, Jñānayoga und Bhaktiyoga. Während es im Karmayoga-Text fünf Instanzen gibt, erscheint das zusammengesetzte Wort Jnānayoga nur zweimal und Bhaktiyoga nur einmal. Außerdem erscheinen die drei niemals zusammen." Darüber hinaus würden "... Viele andere Arten von - oder Mittel zum - Yoga ..." im Text der Bhagavad Gita genannt. 

Roots of Yoga zum Jnana-Yoga in der Gita

Textauszüge aus der Malinivijayottara Tantra - 6.-10. Jhd. n. Chr.

In Roots of Yoga wird der im Malinivijayottara Tantra beschriebene Yoga zu den sechsfältigen Systeme gezählt. Hier lauten die sechs Techniken:

  1. Atemkontrolle (Pranayama) 
  2. Fixierung ( Konzentration)   
  3. Unterscheidung (Jnana Yoga)
  4. Meditation
  5. Samadhi  
  6. Rückzug ( Pratyahara ) 

Im vierten Kapitel wird Jnana Yoga charakterisiert:

(4.4) Sie halten Yoga für die Vereinigung von einem Ding (vastu) mit einem anderen. Ein "Ding" wird das genannt, welches bekannt sein muss, um festzustellen, welche [anderen] Dinge zurückgewiesen werden müssen und immer so weiter.

(4.5) Und es [das Ding?] kann in seinen zwei Formen nicht ohne das rechte Wissen (jnana) erkannt werden. Dieses rechte Wissen wurde von Shiva gelehrt, um dies [die Vereinigung] zu erreichen.

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Padma Samhita, ebenfalls 6.-10. Jhd. n. Chr.

Brahma (einer der Hauptgötter im Hinduismus) sprach:

(1.1) Oh Seliger, Oh du Strom des Mitgefühls, Oh höchster Geist, du hast das höchste Gut beschrieben, das ein Mensch erreicht, der Wissen hat und sich dem Yoga hingegeben hat.

(1.2) Beschreibe dieses Yoga, wenn es da mehr für Menschen wie mich, die dich verehren, gibt, wenn du uns deine Gunst zeigen willst.

(11.3) Der selige Herr sprach: Oh Viergesichtiger, die Verbindung (Samyoga), welche die Verfeinerung des ungestörten Geistes in jedem Sinnes-Objekt ist, ist von zweierlei Art.

(1.4) Den Geist beständig nur auf vorgegebene Handlungen konzentriert, mit dem Gedanken "Handlung (Karma) muss ausgeführt werden" – dies wird Yoga der Handlung (karmayoga) genannt.

1.5 Zum anderen: Beständig den Geist auf das höchste Ziel fixierend, ist als Yoga des Wissens [Jnana Yoga], welches zu kompletten Erfolg führt und welches verheißungsvoll/glückverheißend ist.

[Könnte es vielleicht besonders wirkungsvoll sein, beide Yoga-Formen zusammenzuführen?]

(1.6) Der Geist, der in beiderlei Yoga-Formen, deren Merkmale wir genannt/gelehrt haben, etabliert/fundiert ist, geht schnell zum höchsten Gut, welches durch Befreiung gekennzeichnet ist.

Brahma-Sutra Bhasya von Shankara (um 800 n. Chr.)

2.1.3 In den Abhandlungen zu Yoga wird gesagt: "Yoga meint die (Hilfs-)Mittel, die Realität zu erkennen."

Anschaulich und klar findet sich Sinn und Zweck des Jnana Yogas hier und in anderen Schriften bei Shankara beschrieben.

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Shankara mit Schülern

Eines seiner wichtigsten Werke neben dem Brahma Sutra Bhyasa heißt Viveka Chudamani (Kleinod der Unterscheidung). Mit Unterscheidung meint Shankara dabei die Unterscheidung zwischen Wirklichkeit und Nicht-Wirklichkeit. In seinen Worten:

"Richtige Unterscheidung lässt uns das wahre Wesen eines Seiles erkennen und vertreibt die quälende Angst, die unsere irrtümliche Annahme, es sei eine Schlange, hervorruft“.

Doch so einfach ist der Weg zur Unterscheidungskraft nicht. Nur durch "Hingabe" an die Kraft der Unterscheidung und ständiges Bemühen wird er nach und nach den Schleier der Maya überwinden. Dann:

"So mag er seine eigene Seele retten, die in den Fluten von Leben und Tod (Samsara) versunken ist“.

Shankara weiter: Nur wer "seine Gedanken von allen irdischen Freuden abwendet, wer Gleichmut und die verwandten Tugenden besitzt, wer überdies nach Befreiung (Mukti) verlangt" ist überhaupt fähig, die wahre Wirklichkeit, Brahman, zu suchen.

 

Textauszüge aus der Vasistha Samhita ca. 13 Jhd. n. Chr.

(I.31) Vasistha sagte: Yoga besteht aus tiefreichendem Wissen. Yoga findet sich im Selbst. Es hat acht Hilfmittel und es soll die Pflicht aller sein.

 

Swami Sivananda über Jnana Yoga – Neuzeit

Swami Sivananda Saraswati (* 8. September 1887 in Pattamadai, Tamil Nadu; † 14. Juli 1963, bürgerlicher Name: Kuppuswami)

Swami Chinmayananda on his day of Sannyas initiation, with Guru Swami Sivananda and other disciples, Feb 25, 1949, Maha Shivratri Day
Swami Sivananda (Mitte) am Tag der Sannyasa-Einweihung von Swami Chinmayananda am 25. Februar 1949, Maha Shivratri Day, nebst weiteren Schülern

Sivananda betont, dass Jnana Yoga nicht intellektuelles Wissen meint. Nicht nur irgendein Wissen hören oder lesen und dieses Wissen dann für wahr halten. Es geht vielmehr um  , Para Vida.

Aufgabe des Jnana Schülers sei es zunächst, sich die oben genannten Hilfsmittel/Voraussetzungen des Yogas anzueignen. Sivananda verweist dabei u.a. auf die sechs edlen Tugenden Shatsampat:

  • Ruhe des Geistes (Sama), 
  • Sinneskontrolle (Dama), 
  • Überdruss oder Abkehr (Uparati) von weltlichen Dingen, 
  • Duldungskraft (Titiksha), 
  • Vertrauen (Sraddha) und 
  • vollkommene Konzentration (Samadhana)

Wenn sich hierzu eine starke Sehnsucht nach Befreiung gesellt, kann der Jnana-Yogi zu Füßen des Gurus oder aus alten Schriften gewinnbringend Wissen aufnehmen und mit dem Ziel der Erleuchtung in sich weiter (mit obigen Praxis-Schritten) reflektieren und verwirklichen.

Sivananda schildert weiterhin sieben Stadien des Jnana Yoga:

  1. Sehnsucht nach Wahrheit (Subhechha),
  2. rechtes Befragen (Vicharana),
  3. Ausdünnen des Geistes (Tanumanasa),
  4. Erlangen der Reinheit (Sattvapatti),
  5. durch nichts berührt sein (Asamshakti),
  6. Brahman in allem sehen (Padarthabhavana)
  7. immerwährender Samadhi (Turiya).
Alle Artikel auf Yoga-Welten mit Bezug zu Turiya

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Die Mandukya Upanishad ist die Kürzeste aller Upanischaden und umfasst lediglich zwölf Verse. Doch diese haben es in sich! Sollen Sie doch (gemäß Radhakrishnan) eine grundlegende Herangehensweise an die Erkenntnis der letzten Realität beinhalten.

Der Inhalt dreht sich hauptsächlich um das Mantra OM und die vier Zustände des Bewusstseins (Wachen, Träumen, Tiefschlaf und einen mystischen vierten Zustand der Erleuchtung – Turiya.

Der Text besteht nur aus 12 Versen. Ich habe eine eigene Übersetzung erstellt, die (hoffentlich) das Gemeinte korrekt wiedergibt, dabei aber verständlicher zu lesen ist.

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बाह्याभ्यन्तरविषयाक्षेपी चतुर्थः

Es wird geheimnisvoll: An dieser „kryptischen“ Sutra scheiden sich die Geister bei der Deutung des „vierten Zustandes“. Für manche wird hier schon Samadhi erreicht.

In II-51 wird „das Vierte“ Pranayama thematisiert ► Deutungen des vierten Pranayama ► Übersetzungsalternativen ► Wie dieser Zustand zu erreichen ist

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om 250

 Tasya vâchakah pranavah
तस्य वाचकः प्रणवः

 

Hier beschreibt Patanjali einen weiteren Weg, Gott (Ishvara) in uns zu erfahren. Doch unkonzentriertes Murmeln von OM reicht nicht aus:

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śruta-anumāna-prajñā-abhyām-anya-viṣayā viśeṣa-arthatvāt
श्रुतानुमानप्रज्ञाभ्यामन्यविषया विशेषार्थत्वात्

Das Wissen, dass dem routinierten Nirvichara-Praktizierendem enthüllt wird, ist von einer ganz anderen Art, als jenes Wissen, dass wir gemeinhin als solches bezeichnen. 

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Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und im Finanzsektor ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten. Als Vater von drei Kindern treibt er in seiner Freizeit gerne Sport, meditiert und geht seiner Leidenschaft für spannende Bücher und ebensolche Filme nach. Zum Yoga hat in seiner Studienzeit in Hamburg gefunden, seine ersten Lehrer waren Hubi und Clive Sheridan.

https://www.yoga-welten.de

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