Übungsvorschlag für die kommende Woche: Achte diese Woche genau auf die Wirkung die Worte bei dir auslösen. Vielleicht hält dich jemand immer verbal am Boden, oder du merkst, wie du dich bei der Arbeit besonders anstrengst, weil dein Chef immer so nett lobt usw. Zudem: Welche Assoziationen laufen in dir ab, wenn du ein Wort hörst (das Wort Hund ist nicht der physische Hund). Manche Worte haben auf uns ungeheuerlichen Einfluss.
Du kannst diese Übung noch intensivieren:
Steigerung 1: Beschränke dich nicht nur auf Worte im außen, sondern versuche einmal zu hören, wie du innerlich zu dir sprichst. Das ist leider oftmals nicht so einfach, da wir es nicht gewahr werden, wir sofort im Gefühl sind, welches durch den inneren Dialog ausgelöst wurde.
Zweite Steigerung: Drehe den inneren Dialog ins Positive, sprich nett und aufmunternd mit dir. Sei dir selbst ein guter Freund. Siehe zu Letzterem auch die Sutra II-33, wo man das Gegenteil von dem Negativen tun sollte.
Aber Achtung: Treibe dich dazu nicht über die Maßen an. "Ich schaffe alles!" führt vielleicht zunächst zu steigender Motivation, irgendwann mündet es aber in Überforderung. Inneres Lob (ohne Selbstüberhebung) hingegen kannst du dir selten zuviel geben.
Yoga Sutra II-33: Negative Zweifel bzw. Gedanken sollten durch geistige Kultivierung von deren Gegenteil überwunden werden
vitarka-bādhane pratiprakṣa-bhāvanam
वितर्कबाधने प्रतिपक्षभावनम्
Jeder spirituell Praktizierende kennt Phasen der Unsicherheit, des Zweifels, der Negativität und der geistigen Schwäche. In dieser Sutra empfiehlt Patanjali die sogenannte Pratipaksha-Bhavana-Methode zur Überwindung dieser unerwünschten Geisteszustände. Im Beitrag findest du neben den gewohnten Übersetzungsalternativen viele Tipps zur Anwendung der Methode.