hindernis ueberwinden 250 ... bzw. die Unfähigkeit, darin beständig zu bleiben. Diese Hindernisse zerstreuen den Geist.

yâdhi–styâna–samshaya pramâdâlasyâ–virati–bhrânti–darshanâ–labdhabhûmi–katvânavasthitatvâni chitta–vikshepâs te’ntaraayaaH

व्याधिस्त्यानसंशयप्रमादालस्याविरतिभ्रान्तिदर्शनालब्धभूमिकत्वानवस्थितत्वानि चित्तविक्षेपास्तेऽन्तरायाः

 

Ziel des Yoga ist Erleuchtung, Erkennen des wahren Selbstes, des Purushas. Der Weg dorthin führt über die Ruhigstellung des Geistes, siehe Sutra I-2. Doch vor den Erfolg hat der liebe Gott ... Hindernisse gestellt.

In dieser Sutra I-30 nennt Patanjali nun neun solcher Hindernisse. Die Kommentatoren nehmen schon einmal die kommenden Sutras vorweg und besprechen Yoga-Wege zu deren Überwindung:

 

Bedeutung und Übersetzung des verwendeten Sanskrit

(die Übersetzungen für die Hindernisse finden sich unten)

  • Citta = Geist, Verstand; siehe Sutra I-2;
  • Vikshepas = Zerstreuungen;
  • Te = sie;
  • Antarayas, Antarayah, antarâyâh = Hindernisse

 

Übersetzungsvarianten und -hinweise (Quellen)

... finden sich diesmal ebenfalls unten direkt bei den jeweiligen Hindernissen.


"Wohl tausendmal habe ich das Yogasutra rezitiert bevor ich über diesen Satz stolperte und bemerkte wie basal, wie umfassend er eigentlich ist."

(Dr. Ronald Steiner)

 

Die vorige Sutra I-29 kann so gelesen werden, dass Patanjali die Überwindung der hier aufgezählten Hindernisse als unumgänglich für das Erreichen der Selbstverwirklichung ansieht:


om 250
 
tataḥ pratyak-cetana-adhigamo-py-antarāya-abhavaś-ca
ततः प्रत्यक्चेतनाधिगमोऽप्यन्तरायाभावश्च

 

Man kann sagen, dass Patanjali der bewussten OM-Rezitation wahre Wunderwirkungen attestiert. Hindernisse werden überwunden, Probleme gelöst. Die Kommentatoren erläutern dies ausführlicher:


Weiterlesen …

 

 

Die neun Antarayas

Ich - voller Hindernisse

Nun zu den einzelnen Hindernissen. Mit der jeweiligen Übersetzung wird deutlich, wo der Kommentator das konkrete Problem bei dem Hindernis verortet.

krank bett illu 564

1

1) Krankheit – Vyadhi

  • Vyadhi, vyâdhi = Krankheit; körperliche Einschränkung;
  • physische Krankheit (Skuban);

Mit triefend verstopfter Nase und piesackenden Gliederschmerzen fällt die Ruhigstellung des Geistes deutlich schwerer als bei strahlender Gesundheit. Das dürfte für die meisten von uns gelten. Nur wenige nehmen die krankheitsbedingten Schwierigkeiten als Ansporn für verstärkte Bemühung.

Auf ein weiteres Problem macht Sukadev aufmerksam: Die – für Indien typisch – euphorischen Heilsversprechen bezüglich der Asanas, zum Beispiel in der Hatha Yoga Pradipika, führen zu der Vorstellung:

Wer Yoga übt, wird niemals krank.

Wenn dem dann doch nicht so ist und uns ein körperliches Gebrechen ereilt, zweifeln wir sofort an der Wirksamkeit der Yoga-Übungen. Oder an uns selbst. Beides hat nachlassenden Übungsenthusiasmus zur Folge.

Sukadev verweist drauf, dass manche Krankheiten ihren Sinn haben, uns Erfahrungen lehren wollen, uns wachsen lassen. Viele Yoga-Meister leiden am Ende an schweren Krankheiten. Dennoch stimme es: Krankheit ist in aller Regel ein Hindernis auf dem spirituellen Pfad.

Deshpande sieht hier einen Hinweis Patanjalis auf ein Problem, das speziell einem Yogi bei seinen ersten Schritten auf dem Yogapfad begegnen kann: Der Bruch mit unserem gewohnten Leben, unseren Gewohnheiten, rufe ebenfalls "... eine seltsame Art von Krankheit hervor."

kette rostgelb 564

Sind die Hindernisse eine Abfolge?

Deshpande (ab Seite 55) sieht in den neun Hindernissen "... neun Arten von psycho-mentalen Vorgängen (vrittis)", die nacheinander dem Yogi auf seinem Weg zu schaffen machen, wenn er sich auf den Weg begeben hat.

Auch Skuban (S. 61) und Satchidananda meinen, die Hindernisse "... folgen logisch und ganz natürlich aufeinander". Seien wie die Glieder einer Kette (Satchidananda S. 50). Er beschreibt, dass aus Krankheit die Apathie folgt und daraus dann der Zweifel usw.

Drastischer sieht es Deshpande: Am Ende hat der Yogi dann alle Hindernisse gleichzeitig, nicht nacheinander.

baer faul 0i 564

2

2) Apathie, Geistige Stumpfheit, Starrheit – Styana

  • Styana, styâna = Stumpfsinn, Teilnahmslosigkeit; geistige Stumpfheit: geistige Trägheit; nur Stumpfheit; Teilnahmslosigkeit, Stumpfsinn; Apathie;
  • Trägheit (Iyengar);
  • Mattigkeit (Skuban);
  • Verhärtung (12koerbe.de);

Schauen wir uns zunächst eine allgemeine Definition von Apathie an: Apathie meint in der Medizin die Teilnahmslosigkeit, mangelnde Erregbarkeit und Unempfindlichkeit gegenüber äußeren Reizen. Nicht selten geht die Apathie mit anderen Symptomen einher, wie beispielsweise Appetitlosigkeit, Traurigkeit, Niedergeschlagenheit, Schlaflosigkeit, Schläfrigkeit und Trübungen der Urteilskraft.

In der Philosophie erstrebenswert

Apatheia (griechisch „Unempfindlichkeit“, „Leidenschaftslosigkeit“) war in der Philosophie der Antike die Bezeichnung für einen Gemütszustand, der eher im Sinne von Gelassenheit und Seelenruhe (Ataraxie) verstanden wurde. Apatheia bezeichnete in der altgriechischen Sprache allgemein die Eigenschaft einer Sache oder einer Person, keiner Beeinflussung durch etwas Äußeres zu unterliegen.

In gewissem Sinne die Definition eines Yogi in der Sicht Patanjalis :-)

So sahen viele antike Philosophen Apatheia als Grundlage der Eudaimonie („Glückseligkeit“).

Deshpande sieht es so, dass dieses "Gefühl der Stumpfheit" das Resultat einer "... zeitweisen Erschöpfung als Folge des Aufsteigens einer ganz selbständigen inneren Kraft" sei. Es träte auf, wenn Hindernis 1 (Krankheit) überwunden ist.
Bildidee: Apathisch, weil eine neue Kraft aufsteigt?

Pranayama und Übungsgewohnheit können Styana überwinden (http://wiki.yoga-vidya.de/Styana).

3

zweifel treppe himmel 564

3) Zweifel – Samshaya

  • Samshaya = übermäßige(!) Zweifel;
  • lähmender Zweifel (Iyengar);
  • Unentschiedenheit (R. Sriram)
  • Hier geht es um die zeitweilige Meinung, "... dass man sich in der Entscheidung, den Yogaweg einzuschlagen, getäuscht habe" (Deshpande).

 

Drei zweifelsfrei

Nur drei Sorten von Menschen kennen keine Zweifel: Irre, Fanatiker und Erleuchtete.

Zweifel ist nicht nur schlecht. Wir brauchen den Zweifel, um den wahren Weg vom falschen zu unterscheiden, um irreführende Einflüsterungen erkennen zu können. Der Zweifel am Yogapfad kann auch klein sein, dann stört er vielleicht gar nicht sondern hält eher wachsam.

Wen aber immer wieder grundlegende Zweifel an der Wirksamkeit der Übung überfällt, wird schwerlich lange Jahre bis zur Selbstverwirklichung durchhalten.

Sukadev sieht als wirksame Überwindungsmöglichkeit des Zweifels das Gespräch mit erleuchteten Meistern. Das konkrete Beispiel überzeuge den Zweifel in uns am nachhaltigsten.

Zudem rät er zu einem Tagebuch zur Protokollierung der eigenen Fortschritte.

Last not least kann man seinen Zweifel mit Willenskraft zur Ruhe bringen und seinen kritischen Verstand damit beruhigen, alle halbe Jahr eine kritische Überprüfung des eigenen Weges einplanen.

 

schnecke hindernis spalt 564

Faulheit, Trägheit, mangelnde Ausdauer, mangelnde Konzentrationsfähigkeit

Diese Hindernsise sind tamischen Charakters. Die Überwindung gelingt gemäß vielen Yoga-Lehrern durch regelmäßige spirituelle Praxis und dem Einhalten der Yamas und Niyamas. Gerade bezüglich Konzentrationsfähigkeit und Ausdauer ist Meditation besonders hilfreich.

4

4) Achtlosigkeit, Nachlässigkeit – Pramada

  • Pramada, pramâdâ = Achtlosigkeit; Unaufmerksamkeit, Unbesonnenheit, Vernachlässigung; Gleichgültigkeit, Fehlende Umsicht auf Grund von Hast; Überheblichkeit; Nachlässigkeit;
  • Interesselosigkeit (Coster);
  • Rausch (12koerbe.de);

Als nächstes Hindernis sieht Patanjali die Vernachlässigung der Yoga-Praxis. Wir sind nicht mehr ganz bei der Sache, unsere Gedanken schweifen bei der Übung ab oder hetzen durch die Yoga-Praxis.

Für die Meditation gilt: Tiefere Erkenntnisse und Erlebnisse stellen sich erst nach einer Zeit hartnäckigen Dranbleibens ein. Dies fällt schwer, wenn lange Zeit keine Fortschritte erkennbar sind. Unsere Konzentration erlahmt, die Gedanken scheinen so viel interessanter.

Yoga-Vidya schreibt, dass Pramada auch durch Alkohol verursacht wird. http://wiki.yoga-vidya.de/Pramada

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fauler lurch 564

 

5) Trägheit – Alasya

  • Alasy, âlasya = Trägheit; Faulheit (Iyengar, 12koerbe.de u.a.); Fehlende Umsicht auf Grund von Erschöpfung;

Die Wurzelsünde

Ganz allgemein definiert ist Trägheit ein mangelnder Wille, aktiv zu werden. Dies kann im Rahmen einer menschlichen Tendenz zur Ruhe (Erholung) erfolgen, oder als Vernachlässigung unabdingbarer Aufgaben auftreten. Letzteres wird schärfer mit "Faulheit" bezeichnet.

Auf Letzteres beruft sich die christliche Einordnung der Faulheit, Acedia. Im Christentum gehörte Acedia schon sehr früh zu den sieben Hauptlastern. Sie umfasst neben der normalen Faulheit auch:

  • Trägheit des Herzens,
  • Trübung des Willens,
  • Verfinsterung des Gemüts und
  • Verlust der Tatkraft.

Sie bezeichnet eine Haltung, die sich „gegen Sorge, Mühe oder Anstrengung wendet“ und darauf „mit Abneigung, Überdruss oder Ekel“ reagiert.


Alasya wird von Deshpande (S. 56) als "... eine Art von körperlicher und geistiger Schwere" umschrieben. Patanjali meint vermutlich vornehmlich die mangelnde Bereitschaft zur Geistesübung und -kontrolle.

Ist das Hindernis Trägheit ein Zeichen von Überheblichkeit? "Ich bin jetzt bereits einige Zeit auf dem Yogaweg, ich weiss, wo der Hase langläuft?"

Deshpande sieht es so: "Es ist dies das Gefühl der Sicherheit, dass man von nun an keine Fehler mehr machen wird. Dieses Gefühl der Sicherheit ist ein Vritti, das ... träge macht."

 

Scheinbarer Rückschritt

Es gibt bei allen Meditierenden Übungsphasen, die einem Rückschritt ähneln: Ständige Gedanken, Unwohlsein während der Meditation, die angenehmen Effekte bleiben aus.

Der allgemeine Rat lautet: Dranbbleiben. Hier gilt es, stoisch den Weg beizubehalten. Stelle dir vor, jetzt wird gerade ein großes Hindernis in deinem Inneren beseitigt. Bleibe vielmehr besonders achtsam. Freue dich darüber.

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verlangen konsum 564

 

6) Verlangen nach Dingen, nach Vergnügung – Avirati

  • Avirati = Haften an Dingen; Verlangen nach Vergnügen, fehlende Umsicht auf Grund von Ablenkung;
  • Zügellosigkeit (Iyengar);
  • Weltlichkeit (Coster);
  • Genusssucht (Govindan);
  • Abgelenktheit (R. Sriram);
  • Mangel an Selbstkontrolle (Skuban);
  • Unbezähmtheit (12koerbe.de);

Nahezu jede Vergnügung kostet Kraft und führt uns aus der Ruhe des Geistes. Insbesondere, wenn Alkohol oder andere Drogen im Spiel sind. Aber auch Kauflust und Gier bewegen unseren Geist bis tief in die Meditation hinein.

Irgendwann wird man um eine Entscheidung nicht umhinkommen: äußeres Vergnügen oder meditative Tiefe.

Die gute Nachricht: Ein aufmerksamer Geist und regelmäßige Übungspraxis verringern automatisch die zahllosen Wünsche und wecken stattdessen die tiefe Sehnsucht nach dem inneren Frieden.

Nach Deshpande führt Hindernis 5 (Trägheit) zu geistiger und körperlicher Schwere, die in diesem Hindernis, der "... Gier oder Sucht nach den Sinnesgegenständen" mündet.

Entkommt der Yogi diesem Hindernis, wartet mit Hindernis 7 eine neue Falle auf den Yogi ...

7

taeuschung oma bild 564

 

7) Täuschung – Bhranti Darshana

  • Bhranti Darshana, bhrânti–darshana = Täuschung, irrtümliche Ansicht; falsche Anschauung;
  • irrige Anschauungen (Iyengar);
  • die Unfähigkeit, das Notwendige zu erkennen (Coster);
  • irrige Meinung (Govindan);
  • Fehleinschätzung (R. Sriram);
  • gestörte Wahrnehmung (Skuban);
  • Schwindel (12koerbe.de);

Viele Kommentatoren raten: Am sichersten gelingt die Überwindung von Täuschung und Irrtum durch eine aufmerksame Grundhaltung, die nicht gleich die augenscheinlichste Erklärung für ein Ereignis sucht und übernimmt.

In vielen spirituellen Traditionen wird zu einem grundlegenden Offenbleiben des Geistes geraten.

Ich, Visonär Gottes

Deshpande sieht in Hindernis 7, Bhranti Darshana, eine neue Art von Sucht: Der Yogi erlebt irgendwann in seiner Entwicklung in seinen Träumen Visionen von Göttern und großen Gurus. Diese werden irrtümlich als "göttliche Heimsuchung" angesehen. Der Yogi gibt ihnen mehr Bedeutung, als ihnen zusteht.

Tatsächlich seien diese Träume – genau wie die üblichen Nachtgedanken – bloß Schäume. Der Yogi verwerfe sie als "illusorisch".

Siehe Sutre I-6:

om
Pramâna–viparyaya–vikalpa–nidrâ–smritayah
प्रत्यक्षानुमानागमाः प्रमाणानि

Weiter geht es mit der Einteilung der Geistesaktivitäten. Die nachfolgenden Übersetzungsvarianten liefern Alternativdeutungen für die jeweilige Vritti:


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8

kanu haengenbleiben 564

 

8) Nichterreichen einer Stufe – Alabdha Bhumikatva

  • Alabdha Bhumikatva, alabdha–bhûmikatva = Nichterreichen einer Stufe, Unfähigkeit, einen Halt zu finden; mangelnde Ausdauer, eine Stufe zu erreichen: Unfähigkeit, eine Stufe zu erreichen; Unfähigkeit, einen Halt zu finden; das Unvermögen, einen weiteren Schritt zu gehen; Unfähigkeit zur Konzentration;
  • fehlende Ausdauer (Iyengar); 
  • die Neigung, in Sackgassen zu geraten, nachdem ein gewisses Maß an Erfolg erreicht ist (Coster);
  • Haltlosigkeit (Govindan);
  • fehlende Zielstrebigkeit (R. Sriram);
  • nicht erlangt zu haben (12koerbe.de);

Zumeist wird dieses Hindernis einfach als das Problem mangelnder Ausdauer interpretiert. Man schafft es nicht, bestimmte Stufen der Yogaentwicklung zu erklimmen, deren Erfahrungen einen für den weiteren Weg motivieren.

Sukadev schildert, wie sie sich als junge Schüler jeden Morgen mit dem Gedanken "Vielleicht ist heute der Tag von Samadhi" zur Meditation motiviert hätten.

Deshpande hingegen beschreibt Alabdha Bhumikatva als Folge von Überwindung der ersten sieben Hindernisse als "... ein Gefühl des Versagens", das aber nicht lange anhalten kann. Für den Yogi gäbe es nach Erreichen dieser Stufe einfach keinen Weg zurück mehr.

Wenn dies eingesehen wurde, berührt der Yogi unerwartet den Grund des Yoga und gelangt in tiefe Versenkung, die von großer Freude begleitet wird. Die wieder weicht, so dass Hindernis 9 auftritt.

9

fallen mann himmel 564

 

9) Unfähigkeit, das Erreichte zu bewahren – Ana Vasthitatvani

  • Ana Vasthitatvani, ana-vasthitatvâni = Unstetigkeit, Unbeständigkeit; Unfähigkeit, das Erreichte zu bewahren;
  • Unbeständigkeit (R. Sriram);
  • Unstetigkeit; Ruhelosigkeit des Geistes durch Ablenkungen;
  • das Zurückfallen hinter das Erreichte (Iyengar);
  • die Unmöglichkeit, die Richtung einzuhalten (Coster);
  • das Nicht-Befestigtsein im festen Grund des Seins – also im Yoga (Deshpande);
  • Wankelmütigkeit (Govindan);
  • Gegründetheits-Unbeständigkeiten (12koerbe.de);

Viele werden es bestätigen können: Die positiven Auswirkungen der Meditation zeigen sich auf vielen Ebenen. Eine Buddhistin fand einmal mir gegenüber die passenden Worte für dieses Phänomen:

"Wenn ich meditiere, dann läuft es in meinem Leben."

Wenn es nun aber gut läuft, neigen wir Menschen dazu, die Motivation für die Anstrengung zu verlieren. Uns geht´s doch gut, wozu sich anstrengen? 

Mit der Folge, dass wir unseren Fortschritt verlieren und wieder zurückfallen.

Ein Hilfsmittel gegen dieses Hindernis liegt darin, sich immer wieder die Gründe für die eigene Übungspraxis bewusst zu machen. Am besten jeden Morgen. Wie die 98-jährige Yoga-Lehrerin.

Deshpande sieht in diesem Hindernis den Fehler der Ungeduld, "... die mächtigste und verführerischte Verführung der Zeitlichkeit". Es gelte, die Identifizierung mit dem zeitlichen Geschehen zu überwinden. Diese Falle des Geistes sei jedoch "... am schwierigsten zu umgehen."

 

Die Ebenen der Hindernisse

... lassen sich gemäß Iyengar wie folgt unerteilen:

  • Die physischen Hindernisse:
    Krankheit, Apathie
  • Die mentalen Hindernisse:
    Zweifel, Achtlosigkeit, Trägheit und Verlangen nach Dingen
  • Das intellektuelle Hindernis:
    Täuschung
  • Die spirituellen Hindernisse:
    Mangelnde Ausdauer, eine Stufe zu erreichen
    Unbeständigkeit, das Erreichte zu bewahren


Stellvertretend zusammengefasst

"... diese (neun) sind die Zerstreuungen (des Geistes), die Hindernisse (auf dem Yogaweg) sind." (Deshpande)

Statt "Diese Hindernisse zerstreuen den Geist" schreibt Iyengar: "... Dies alles hat einen unsteten inneren Sinn zur Folge".

Govindan sieht die problemlose Überwindung der neun Hindernisse, indem man sich "... bedingungslos dem Göttlichen zuwendet". Er nennt hingebungsvolles Japa-Yoga (Mantrenrezitation) und Karma-Yoga (selbstloses Dienen) als mögliche Übungsformen.

Satchidananda mahnt in seinem Kommentar auf Seite 51: Diese Hindernisse würden vielen Menschen auflauern. Die Kenntnis von ihnen würde nicht vor dem Auftreten schützen. Yoga sei "... wie ein Hindernisrennen."


uebung sutre

Übungsvorschlag für die kommende Woche:

Deshpande (S. 58) empfiehlt zur Überwindung von Ungeduld im Yoga die Bewusstmachung, dass wir mit dem Yoga nicht hektisch auf ein bestimmtes Ziel zusteuern. Der Yogaweg bestehe im "... Ausharren ... mit wacher Aufmerksamkeit auf jede einzelne Vritti [Geistesregung] – wie sie entsteht, eine Weile andauert und dann wieder verschwindet ...". Dies sei der einzige Zustand sei, den ein Yogi anzustreben habe. Ungeduld ist hierbei nicht nötig. 

"Dieser Pfad führt in eine Welt einer radikal neuen Dimension".

Daraus folgt als Übungsvorschlag für die kommende Woche: 

Setze dich diese Woche hin und versuche, das Aufkommen von Gedanken und Emotionen mitzubekommen. Beobachte deren Verweilen im Geist und deren selbstständiges Verschwinden.

Alternativ ...

Govindan schlägt als Übung zu dieser Sutra vor, sich eine Liste zu erstellen, welche das Auftreten der neun Hindernisse in meinem Leben benennt. Dann arbeite (übe) man gegen diese Hindernisse an. Probate Mittel seien Autosuggestion und Affirmation. Er empfiehlt, mit dem am wenigsten belastenden Hindernis zu beginnen und sich dann hochzuarbeiten.

In den rechten Tabs finden sich Videos zu dieser Sutra. Leider nur noch auf Englisch. Zu den ersten Sutra gibt es noch eine Reihe von deutschen Videos, siehe die dortigen Vorschläge.

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{tab Nayaswami Asha}

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Der zweite Teil:

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Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und im Finanzsektor ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten. Als Vater von drei Kindern treibt er in seiner Freizeit gerne Sport, meditiert und geht seiner Leidenschaft für spannende Bücher und ebensolche Filme nach. Zum Yoga hat in seiner Studienzeit in Hamburg gefunden, seine ersten Lehrer waren Hubi und Clive Sheridan.

https://www.yoga-welten.de

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