Sanskrit: Maha Vedha = „der große Durchbruch“. Maha Vedha ist das dritte „Hauptmudra“ in der Hatha Yoga Pradipika.

 

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Siddhasana
Siddhasana

Übungsanleitung

  1. Nimm Siddhasana ein
  2. Mache Maha Bandha (einatmen, anhalten, alle drei Bandhas)
  3. Setze die flachen Hände neben das Gesäß, hebe dich (bzw. deine Hüften) mit den Händen etwas an, lass dich wieder runter, wieder anheben, runterlasse – 10 bis 20 Mal
  4. Halte die Luft wenn möglich mit allen Bandhas weiter an, blicke und konzentriere dich auf den Punkt zwischen den Augenbrauen
  5. Löse die Bandhas
  6. Atme langsam aus

Beitrag: Siddhasana

Siddhasana - die vollkommene Stellung | Anleitung und Hintergründe

Siddhasana gilt als wichtigste der Asanas und wird in der Hatha-Yoga-Padripika in den höchsten Tönen hervorgehoben. Dieser Sitz soll ständig geübt werden und ist ideal für Pranayama, Meditation oder auch zum reinen Verweilen. 

► Schritt-für-Schritt-Anleitung zu Siddhasana ► Anatomie erläutert ► Videoanleitung ► Wirkungen von Siddhasana ► Siddhasana in der Hatha-Yoga-Pradipika und in derGheranda Samhita ► Variationen

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Beitrag: Maha Bandha

Sanskrit: Maha Bandha = der große Verschluss.

Maha Bandha ist gemäß der Anleitung in der Hatha Yoga Pradipika eine Kombination aus Kinnverschluss (Jalandhara Bandha ) und Wurzelverschluss (Mula Bandha). Im Allgemeinen wird Mahabandha aber sogar als das gleichzeitige Ausüben der drei Hauptbandhas gelehrt.

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Generelle Tipps zur Asana-Ausführung

Generelle Tipps zur Asana-Ausführung

Wenn du in die Stellung kommst, mache diese zunächst bewegungslos. Es ist eine gute Basis, eine Asana für zehn ruhige Atemzüge regungslos (oder zumindest sehr ruhig) zu halten. In dieser Zeit auch keine Korrekturen vorzunehmen oder tiefer zu dehnen.

  • Der Atem in der Asana
    Wenn du in Stellung gehst und dich dabei ausdehnst, atme beim In-Die-Stellung-Gehen ein. Umgekehrt, bei zusammenziehenden Stellungen, atme beim Reingehen aus. Beim Auflösen der Stellung entsprechend umgekehrt.

    Wenn du in der Stellung bist, beruhige den Atem. Immer weiter (siehe dazu auch: Yoga - wie atmen?. Atme mit dem Bauch und verlangsame und verfeinere deine Atmung im Laufe des Haltens der Stellung. Wenn problemlos möglich baue kleine Atempausen ein. Verlangsame den Atem so weit, wie es ohne Stress möglich ist.

    Wenn du einen Schritt weiter gehen willst, atme während deiner gesamten Asana Praxis in der Ujjayi-Atmung (hier erläutert). Halte dann deine Konzentration während der gesamten Übung beim Atem.

  • Bandhas in der Asana
    In vielen Asanas ist es förderlich, Mula Bandha (ggf. leicht) zu halten.

  • Entspanne dich
    Wenn die Asana fest und der Atem ruhig geworden ist, entspanne alle Körperbereiche, die nicht zum Halten der Asana angespannt sein müssen, so wie es Patanjali in Sutra II-47 empfiehlt. Gehe vom Kopf (Gesicht!) den ganzen Körper bis zu den Füßen durch und entspanne dabei alle Bereiche.

  • Die Konzentration
    Konzentriere dich bei jeder Asana mit allen Sinnen und deinem ganzen Geist auf die Bereiche, die gestreckt oder gestaucht werden. Werde innerlich eins mit diesem Bereich.

  • Variante: Konzentriere dich auf die Unendlichkeit
    In Sutra II-47 empfiehlt Patanjali zudem, sich in der Asana auf die Unendlichkeit zu konzentrieren. Mache dir z. B. bewusst, dass du in der Asana mit dem ganzen Universum verbunden bist, über das Prana mit Allem im Austausch stehst. Oder stelle dir vor, wie du in der Asana inmitten eines Sternenmeeres stehst. Finde deine eigene Verbindung zum Unendlichen.

  • Variante: Tipp zur Förderung von Freude und innere Stärke
    Spüre die positiven Belebungs-, Dehnungs- und Stimmungswirkungen während und nach der Übung. Erfreue dich ganz bewusst daran, mache diese Freude in deinem Inneren für 5-10 Sekunden lebendig und stark.
    Dies ist eine von uns empfohlene Ergänzung zu jeder Asana. Sie dient dazu, förderliche Neuronenverbindungen im Gehirn aufzubauen und sukzessive zu verstärken, siehe nähere Erläuterungen beim Beitrag "Spirituelles Tagebuch".

  • Spüre nach
    Wenn du aus der Asana herausgekommen ist, spüre ihrer Wirkung im ganzen Körper nach. 

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Anleitung in der Hatha Yoga Pradipika

3-26: Nun folgt Maha Vedha: Wenn sich der Yogi in Maha Bandha befindet (sprich sitzt, also weiterhin Siddhasana) und mit einpünktigem (konzentrierten) Geist die Einatmung ausgeführt hat, soll er die Auf- und Ab-Bewegungen der Atemwinde (Prana, Apana ...) durch das Siegel der Kehle (Jalandhara Bandha) hemmen.

Zur Sitzhaltung in Vers 3-26: Wenn der Yogi sich in Maha Bandha befindet ... Dies bedeutet eigentlich, dass sich eine Ferse unter dem Gesäß befindet (Siddhasana), siehe bei Maha Bandha. Von vielen Lehrern wird Maha Vedha aber im vollen Lotus (Padmasana) gelehrt. Vermutlich deswegen, weil dabei die Hände den Körper stabiler hoch- und runterheben können.

Zu den Bandhas in Maha Vedha: Swatmarama spricht in Vers 3-26 noch einmal dezidiert das Jalandhara-Bandha an. Eventuell will er damit darauf hinweisen, dass dieses bei Maha Vedha besonders fest eingenommen werden soll.

Weiter geht es. Bis hierher befinden wir uns noch im Maha Bandha – Stadium, aber jetzt kommt die Erweiterung von Maha Vedha:

3-27 Beide Hände werden flach auf den Boden gelegt und tragen einen Großteil des Körpergewichtes, das Gesäß berührt nur leicht den Boden. Die beiden Kanäle (Ida und Pingala) verlassend fließt der Lebensatem durch den mittleren Kanal (Sushumna).

Variation wie oben beschrieben: Das Gesäß in langsamen Rhythmus über die Hände heben und senken.

3-28: Dann soll der Übende den Atem wieder [langsam] ausatmen.

Zur Frequenz:

3-31: Wenn es achtmal pro Tag in jeder dreistündigen Wache ausgeführt wird ...

Zum Schluss eine Mahnung:

3-31: Selbst wenn einer einen ausführlichen Unterricht erhalten hat, sollte es zu Beginn nur kurz ausgeführt und dann langsam gesteigert werden.

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Positive Wirkungen von Maha Vedha

Swatmarama schreibt in Pradipika 3-28 zu den Effekten von Maha Vedha::

  • ... die Verbindung aus Sonne, Mond und Feuer entsteht ...
  • .... die Unsterblichkeit ist gewiss.
  • ... ein todesähnlicher Zustand entsteht.


Weiter in 3-29:

  • Die Praxis von Maha Vedha verleiht großartige Kräfte.
  • Weißes Haar, Falten und das Zittern des Alters verschwinden.
  • Diese Übung wird von den Besten praktiziert.

Vers 3-30:

  • Diese Drei (Maha Mudra, Maha Bandha, Maha Vedha) sind ein großes Geheimnis, da sie Alter und Tod zerstören,
  • das Verdauungsfeuer steigern und
  • Kleinsein (Anima=eines der klassischen Siddhis, auch mit "auf Wunsch verschwinden" übersetzt) und andere Eigenschaften verleihen.

Vers 3-31:

  • Verleiht es [8-mal pro Tag alle 3 Stunden ausgeführt, gemeint ist hier wahrscheinlich Maha Vedha allein, sondern wieder die 3-fach-Übung aus Maha MudraMaha Bandha und Maha Vedha] eine Fülle von [spirituellen] Verdiensten und
  • vernichtet immer eine Flut an Übeln (Sünden).

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Videos zu Maha Vedha

Video 1

Länge: 11 Minuten

Youtube-Video

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Video 2

Youtube-Video

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Anmerkungen

Vishnu Devananda meint:

„Ida und Pingala zu stoppen und das Prana in die Sushumna zu bringen, ist der Sinn jeden Yogas.“ 

Maha MudraMaha Bandha und Maha Vedha werden oft zusammen als machtvolle Kombination geübt. Anschließend bietet sich eine Meditation an.

Weitere Yoga Mudras & Bandhas auf Yoga-Welten.de

Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und im Finanzsektor ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten. Als Vater von drei Kindern treibt er in seiner Freizeit gerne Sport, meditiert und geht seiner Leidenschaft für spannende Bücher und ebensolche Filme nach. Zum Yoga hat in seiner Studienzeit in Hamburg gefunden, seine ersten Lehrer waren Hubi und Clive Sheridan.

https://www.yoga-welten.de

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