friede im sturm 564

Einst führte ein mächtiger Herrscher, der im Volk aufgrund seiner Weisheit beliebt war, in seinem Land einen Malwettbewerb durch. Gesucht wurde das beste Kunstwerk zum Thema Frieden. Die Kunstschaffenden des Landes machten sich eifrig ans Werk. Zu Hunderten gingen die Darstellungen im Schloss ein. Die große Eingangshalle musste ausgeräumt werden, damit das Auswahlgremium alle Gemälde begutachten konnte.

Am Ende blieben zwei Bilder für die Endausscheidung übrig. Der weise Herrscher sollte das Bessere küren. Seine Wahl überraschte das Volk ...

Der lebenserfahrene Landesherr überlegte zunächst lange, welches Gemälde den Frieden treffender symbolisiere. Tief versunken verharrte er vor den beiden Kunstwerken, die es in die Endauswahl geschafft hatten.

Das eine Bild faszinierte mit meisterhafter Darstellung eines klaren und ruhigen Teiches. Machtvoll aufragende Berge mit weißen Gipfeln umrahmten das Panorama, vereinzelte Dunstschleier spiegelten sich auf der blauen Oberfläche des Sees. Jedem Betrachter fiel sofort das Wort "Frieden" bei der Bewunderung dieses Meisterwerkes ein.

Das zweite Gemälde schien auf den ersten Blick das genaue Gegenteil dieser Stimmung zu symbolisieren. Auch hier füllte eine Berglandschaft die Leinwand, die Natur aber war karg und rau. Das Gebirge wirkte unwirtlich und kühl. Es toste ein Unwetter, dunkle Wolken und Blitze zuckten über den Himmel. Beim ersten Anschein kein Bild des Friedens.

Blickte man aber näher hin, erkannte man im rechten Drittel des Bildes ein dünnes Gebüsch, das aus einer Felswand herauswuchs. Eine Felszunge ragte über das grüne Gezweig. In diesem Busch hatte ein weiß gefiederter Vogel sein Nest gebaut. Jener Piepmatz hockte trotz tobenden Unwetters in tiefer Gemütsruhe auf seinem Gelege. Der Künstler hatte seinem Werk nur dieses kleine Areal des Friedens gegönnt.

Dann traf der Herrscher seine Wahl ...

Er entschied sich für das zweite Kunstwerk, das Sturmgemälde.

Der Herrscher erklärte: Lasst euch nicht vom ersten Bild in die Irreführen. Wir brauchen weniger einen Frieden unter idealen Bedingungen. In vollkommenen Zuständen fällt es uns leicht, ein friedvolles Gemüt zu finden.

Vielmehr bedürfen wir eines Friedens inmitten hektischer Ereignisse und widriger Lebenslagen. Dieser innere Friede, unabhängig von den äußeren Umständen, birgt Hoffnung auf eine bessere Zeit.

Verfasser unbekannt, nacherzählt von Peter Bödeker

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Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und im Finanzsektor ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten. Als Vater von drei Kindern treibt er in seiner Freizeit gerne Sport, meditiert und geht seiner Leidenschaft für spannende Bücher und ebensolche Filme nach. Zum Yoga hat in seiner Studienzeit in Hamburg gefunden, seine ersten Lehrer waren Hubi und Clive Sheridan.

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